- Frau Kozakiewicz, Sie sind Content-Spezialistin und verantworten bei Uhura dementsprechend die Content-Unit. Was sind in dieser Hinsicht die aktuellen Trends, die Ihrer Meinung nach im Jahr 2021 eine gewichtige Rolle spielen werden?
- Ich sehe in diesem Jahr vor allem zwei Trends: Zuhören sowie Authentizität & Mut. Marken sollten endlich lernen, ihren Nutzer*innen zuzuhören. Es ist leider immer noch so, dass Marken Content produzieren, von dem sie glauben, dass er ihre Nutzer*innen interessiert. Das Ergebnis: Laut Studien finden 68 Prozent aller Social-Media-Nutzer*innen den Content von Unternehmen und Marken uninteressant. Glauben reicht nicht mehr – wichtig ist, dass man von „I think“ zu „I know“ kommt.
- Viele Marken ignorieren den eigentlichen Grund von Social-Media-Plattformen: persönliche Beziehungen, relevante Inhalte und Unterhaltung. Immer noch sehen wir Marken, die Social-Media-Kanäle als herkömmlichen Werbekanal nutzen und damit lediglich auf Gleichgültigkeit bei ihren Kund*innen stoßen. In 2021 hören smarte Unternehmen ihrer Zielgruppe zu und entwickeln Inhalte, die sie und ihre Bedürfnisse abholen. Zudem müssen sie authentisch und mutig sein. Marken, die zu ihren Fehlern stehen, transparent sind und gesellschaftliche Verantwortung über Profit stellen, werden die Vorreiterinnen in 2021 sein. Denn kein Trend ist so deutlich wie der, dass Themen wie Inklusion, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit für Kund*innen und ihre Kaufentscheidungen immer entscheidender werden.
- Und vielleicht doch noch ein dritter, über den grad jeder spricht: Clubhouse, die den bereits vorherrschenden Trend des Podcast gut weiterentwickelt haben. Hier ist abzuwarten, wie sich die gehypte Social-Media-Plattform weiterentwickelt und vor allem Themen wie Inklusion und Datenschutz integriert, um state-of-the-art zu bleiben.
- Ich sehe in diesem Jahr vor allem zwei Trends: Zuhören sowie Authentizität & Mut. Marken sollten endlich lernen, ihren Nutzer*innen zuzuhören. Es ist leider immer noch so, dass Marken Content produzieren, von dem sie glauben, dass er ihre Nutzer*innen interessiert. Das Ergebnis: Laut Studien finden 68 Prozent aller Social-Media-Nutzer*innen den Content von Unternehmen und Marken uninteressant. Glauben reicht nicht mehr – wichtig ist, dass man von „I think“ zu „I know“ kommt.
- Ohne Social-Media-Kommunikation mit dem Endkunden kommt heutzutage kaum ein Unternehmen mehr aus. Gibt es Unterschiede darin, welche Social-Media-Strategien junge und traditionsstarke Unternehmen fahren? Wie können sie voneinander lernen?
- Es ist nicht das Alter oder die Erfahrung des Unternehmens, was den Unterschied der Social-Media-Strategie ausmacht, sondern die Zielgruppe, die sie erreichen wollen, der Mut, den sie haben, etwas Besonderes zu tun, um sie zu begeistern und die Schnelligkeit und Präzision, mit der sie es tun. Ich denke, wenn es um Mut und Schnelligkeit geht, können Traditionsunternehmen definitiv von jungen Unternehmen lernen. Agiles und schnelles Arbeiten mit kurzen und effektiven Kommunikationswegen ist oft nicht ihre Stärke. Hier wird zu häufig, um eine Entscheidung zu treffen, ewig getagt und die Abstimmungsschleifen ziehen sich bis ins Unendliche.
- Um die Welle eines aktuellen Trends für sich zu nutzen, muss man genau dieses sein: mutig und schnell. Dauert die Entscheidung zu lange, ist der Zug abgefahren und die Idee nichts mehr wert. Andersherum finde ich, dass junge Unternehmen vor allem lernen müssen präziser zu sein. Das können Traditions- und etablierte Unternehmen vielleicht besser, weil sie mehr Zeit für ihre Strategien aufwenden. Smarte Unternehmen, egal ob jung oder alt, schaffen es genau diese drei wichtigen Punkte zu verbinden – und brauchen sie dabei Hilfe, gibt es genügend smarte Agenturen, die unterstützen können.
- Es ist nicht das Alter oder die Erfahrung des Unternehmens, was den Unterschied der Social-Media-Strategie ausmacht, sondern die Zielgruppe, die sie erreichen wollen, der Mut, den sie haben, etwas Besonderes zu tun, um sie zu begeistern und die Schnelligkeit und Präzision, mit der sie es tun. Ich denke, wenn es um Mut und Schnelligkeit geht, können Traditionsunternehmen definitiv von jungen Unternehmen lernen. Agiles und schnelles Arbeiten mit kurzen und effektiven Kommunikationswegen ist oft nicht ihre Stärke. Hier wird zu häufig, um eine Entscheidung zu treffen, ewig getagt und die Abstimmungsschleifen ziehen sich bis ins Unendliche.
- Sie sind nun seit einiger Zeit Teil der Geschäftsführung bei Uhura. Wie nehmen Sie die Rolle einer Frau in geschäftsverantwortlicher Position wahr – im Vergleich zu vor ein paar Jahren? Hat sich etwas verändert und wohin soll bzw. muss die Reise gehen?
- Ich habe das Glück, dass ich in einer Agentur Geschäftsführerin bin, wo das eigentlich nie ein Thema war. Ansonsten hätte ich diese Position auch nicht angenommen. Was die Kommunikation mit den Kund*innen angeht hat sich jedoch einiges geändert. Wurde man noch vor einigen Jahren als Frau nicht wahr- oder ernstgenommen, bzw. musste sich von den männlichen Kollegen alles erklären lassen, ist das heute kaum mehr so. Ich denke ich kann hier von Glück sprechen, dass es in dieser Branche diesen Unterscheid kaum noch gibt.
- Ich höre oft genug von Kolleginnen aus anderen Branchen, wie anstrengend und demotivierend und diskriminierend das ist. Wir bei Uhura haben Diskriminierung nie toleriert – das merken, schätzen und übernehmen natürlich auch die Mitarbeiter*innen.
- Und wohin die Reise nun gehen soll? Erst einmal weiter, denn sie hat eigentlich erst begonnen. Wichtig ist, dass wir sie gemeinsam gehen und uns unterstützen. Es ist nicht immer nur die berufliche Beziehung zwischen Mann und Frau, an der es zu arbeiten gilt, es gibt auch nur zu häufig zwischen Frauen unprofessionelles Verhalten – das erschwert die „Reise“. Dazu kann ich nur die Worte der amerikanischen Politikerin Madeleine Albright wiederholen: „In der Hölle gibt es einen eigenen Ort für Frauen, die andere Frauen nicht unterstützen.“ Und ehrlich gesagt bin ich mir sicher, dass dies kein angenehmer Ort ist (lacht).
- Ich habe das Glück, dass ich in einer Agentur Geschäftsführerin bin, wo das eigentlich nie ein Thema war. Ansonsten hätte ich diese Position auch nicht angenommen. Was die Kommunikation mit den Kund*innen angeht hat sich jedoch einiges geändert. Wurde man noch vor einigen Jahren als Frau nicht wahr- oder ernstgenommen, bzw. musste sich von den männlichen Kollegen alles erklären lassen, ist das heute kaum mehr so. Ich denke ich kann hier von Glück sprechen, dass es in dieser Branche diesen Unterscheid kaum noch gibt.
Februar 2021