O wie Online-Video-Formate mit Julia Neumann, Head of Digital Publishing Movies

Begriff Online-Video-Formate: Erläutern Sie uns doch bitte diesen Begriff. Was hat er mit Ihrem Unternehmen zu tun?

Online Video Formate steht bei den einzelnen Marken von Webedia inzwischen für einen sehr großen Teil unserer täglichen Aufgaben. Von kurzem “snackable” Video-Content auf den Social Media Plattformen, über 10-minütige Spiel- und Film-Analysen, bis zu mehrstündigen Live Streams auf YouTube.

Online Video Formate helfen uns, unseren Content noch konzentrierter an unser Publikum zu bringen. Egal ob es um Informationen oder Unterhaltung geht, in Online Video Formaten bleibt einem nicht viel Zeit, die Aufmerksamkeit des Users zu gewinnen und zu binden. In den ersten 3 Sekunden muss klar werden, wo es mit dem Inhalt des Videos hingeht – was vermittelt werden soll. Trotzdem muss das Video noch einen Spannungsbogen bieten, damit die Leute nicht nach 15 Sekunden weiterziehen.

Eines unserer liebsten Video-Formate ist der “Genre-Switch”, bei dem man sich zum Beispiel auf unserer Facebook-Seite “Kevin allein zu Haus” als Horrorfilm angucken kann.

Stellen Sie sich und Ihr Unternehmen jeweils in einem Satz vor.

Webedia ist sowohl ein Publisher, der sich komplett der Unterhaltungsbranche und dem Bereich Movies (Filmstarts, Moviepilot, Videosnacks) und Gaming (GameStar, GamePro, MeinMMO) verschrieben hat, als auch eine Agentur (Flimmer, Brand Services, Allyance) mit verschiedenen Fokuspunkten von Influencer Marketing bis Event-Planung.

Ich kam vor knapp zwei Jahren als Head of Social Media zu Webedia und bin inzwischen als Head of Digital Publishing Movies für die strategische Entwicklung der Marken Moviepilot und Filmstarts verantwortlich.

Wie kommt Ihr Unternehmen derzeit durch die Coronakrise? Was ist die größte Herausforderung?

Durch die Schließung der Kinos in der Corona-Krise, ist uns ein komplettes Standbein weggebrochen, da fast alle großen Filme des Jahres auf 2021 verschoben wurden und somit auch die Marketing-Budgets plötzlich nicht mehr verfügbar waren.

Hier war es von Vorteil, dass wir sehr agil arbeiten und schnell auf den VoD-Bereich mit seinem großen Filmangebot umschwenken konnten. Nun konzentrieren wir uns darauf unseren Usern den Weg durch den stets wachsenden VoD-Dschungel zu zeigen und haben z.B. einen weiteren Schritt in Richtung Affiliate-Marketing getan.

Haben Sie einen Entertainment-Tipp für Zuhause?

Als Entertainment für zu Hause kann ich selbstverständlich unsere Websites empfehlen, auf denen man sich stundenlang durch Kritiken und Meinungen zu aktuellen Filmen, Spielen und Serien lesen kann. Wer eher Unterhaltung zum Scrollen für zwischendurch sucht, findet auf den Social Media-Kanälen der jeweiligen Marken jede Menge kurze Memes und Videos, die sicher für den ein oder anderen Schmunzler sorgen.


P wie Public Relations mit Martin Wieandt, Geschäftsführer LimeLight PR

Begriff Public Relations: Erläutert uns doch bitte diesen Begriff. Was hat er mit Eurem Unternehmen zu tun? 

Public Relations ist ein schöner Begriff, wenn man drüber nachdenkt: Öffentliche Beziehungen, besser gesagt: Für ein Unternehmen, eine Marke oder ein Produkt die Beziehungen mit der Öffentlichkeit zu gestalten. Das ist das Spielfeld der PR.

Im Film heißt das: Wir stellen Journalistinnen am Telefon spannende Projekte vor. Dann stehen wir nachts mit einem Reporter am Filmset und warten, dass der Hauptdarsteller Zeit hat. Später schreiben wir Texte, organisieren Pressescreenings und vermitteln Interviews. Am Schluss sind wir die, die am Roten Teppich immer hinten durchs Bild laufen. Hashtag: #klemmbrettonduty.

Aber alles wandelt sich und immer mehr entwerfen wir Social-Media-Kampagnen, entwickeln Podcasts und bekommen in Communities das direkte Feedback der Fans. Mit anderen Worten: Wir gestalten die Beziehungen unserer Kunden mit der Öffentlichkeit. Und das macht enorm Spaß, gerade in diesen aufregenden Zeiten.

Stellt Euch und Euer Unternehmen jeweils in einem Satz vor.

LimeLight liefert Kommunikation für deutsche und internationale Filmprojekte, dazu gehören Medienarbeit in klassischen und digitalen Medien, Social-Media-Kampagnen, die PR am Filmset, auf Festivals und am Roten Teppich sowie die strategische Beratung von Brands, Produzenten und Kreativen.

Wie kommt Euer Unternehmen derzeit durch die Coronakrise? Was ist die größte Herausforderung?

Schwer zu glauben, dass es jetzt schon 6 Monate sind. Wie alle Unternehmen wurden wir überrollt: Aufträge wurden verschoben und wir gingen in Kurzarbeit und ins Home Office. Die größte Herausforderung war, die Agentur blitzschnell außerhalb des Büros arbeitsfähig zu machen und mit der neuen Situation umzugehen. Jetzt ist wichtig, dass wir das Erreichte nicht verspielen. Es ist beeindruckend, wie die Filmbranche hier zusammenarbeitet. Denn einen zweiten Lockdown könnten wir nicht verkraften.

Wenn es gut geht, sehen wir für das restliche Jahr eine Stabilisierung. Das Geschäft mit Entertainment zuhause über Streaming und Pay-TV wächst teilweise sogar. Außerdem freuen wir uns über den Neustart der Kinos, der mit „Tenet“ vielversprechend war. Die Filmproduktion wird ebenfalls überall in Deutschland wieder hochgefahren. Wegen der Hygienevorschriften stehen wir zwar nicht mehr nachts am Set (siehe oben), aber dafür lassen wir uns neue Ideen einfallen.

Habt Ihr einen Entertainment-Tipp für Zuhause?

Ich könnte dutzende Filme und Serien empfehlen. Aber jetzt, im goldenen Oktober, ist mein persönlicher Tipp: Auf dem Balkon oder im Garten die letzten Sonnenstrahlen oder den Sound des Regens genießen. Winter is coming.

 

02.10.2020