1. Herr Hikel, im Laufe des Jahres wird Episerver in Optimizely umbenannt. Dies stellt sicher einen aufwendigen und mutigen Schritt dar. Wie kam es dazu und welche Ziele verfolgen Sie damit?
    • Unsere Aufgabe bei Episerver war es immer, unsere Kunden digital konkurrenzfähig zu machen. Dafür haben wir die vielversprechendsten Unternehmen, Mitarbeiter*innen und Technologien zusammengebracht. Zuletzt haben wir deshalb im Oktober 2020 Optimizely akquiriert und damit eine umfangreiche Plattform für digitale Erlebnisse geschaffen.

       

    • Und das nicht ohne Grund: Die Auswirkungen der Pandemie haben gezeigt, dass die bloße Einrichtung eines Online-Shops längst nicht ausreicht, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Unternehmen müssen stattdessen einen datengesteuerten Ansatz verfolgen, um jedes digitale Erlebnis ergebnisorientiert zu optimieren. Vor diesem Hintergrund haben wir beschlossen, dass Episerver und Optimizely als ein gemeinsames Unternehmen unter dem Markennamen Optimizely agieren.

       

    • Durch kombinierbare und flexible Funktionen aus den Bereichen Content, B2C-Commerce, B2B-Commerce, digitales Marketing, KI-gesteuerte Empfehlungen, Personalisierung und Experimente können Kund*innen mit uns wachsen, wenn sich ihr Geschäft weiterentwickelt. Vermutungen und Entscheidungen nach Bauchgefühl zur Nutzung von Daten gehört zusätzlich der Vergangenheit an. Stattdessen steht ein wissenschaftlicher Ansatz im Vordergrund, um das beste digitale Erlebnis zu schaffen.

       

  2. Welche Auswirkungen hat die Umbenennung auf Ihr Portfolio und Ihren Kundenstamm in der gesamten DACH-Region?
    • Mit dem Zusammenschluss von Episerver und Optimizely sind wir in der Lage, unsere gemeinsame Produkt-Roadmap zu beschleunigen und sicherzustellen, dass wir unseren Kund*innen die besten Produkte und Services zur Verfügung stellen.

       

    • Das bedeutet im Detail: Wir werden weiterhin in unsere Lösungen für Kampagnen-Management, CMS- und E-Commerce investieren und sie werden ein wesentlicher Bestandteil unseres Kernangebots bleiben. Optimizely bietet jetzt noch mehr Service sowie ein umfassendes Portfolio, das von Kund*innen gerne angenommen wird und für einen deutlichen Mehrwert sorgt.

       

    • Was den DACH-Markt im Speziellen angeht: Hier liegt der Fokus traditionell auf E-Mail. Unsere Kund*innen hatten befürchtet, dass dieses Thema vernachlässigt werden könnte. Da kann ich aber beruhigen. Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, unsere Kund*innen bei ihren E-Mail- und Omnichannel-Kampagnen zu unterstützen und unsere Lösung weiterzuentwickeln, damit ihre Kampagnen noch effektiver werden – was vor allem im Zusammenspiel mit unseren weiteren Produkten ganz neue Möglichkeiten in der Customer Experience bietet.
  3. Werfen wir ein Blick über das Jahr hinaus: Der Wandel der digitalen Transformation ist in vollem Gange. Stillstand kann sich kein Unternehmen leisten. Wie gehen Sie in Ihren Projekten vor? Lohnt es sich zu experimentieren?
    • Die Corona-Pandemie hat ohne Zweifel für einen deutlichen Boost in Sachen Digitalisierung gesorgt. Für Unternehmen bedeutete das, auf diesen Zug aufzuspringen, um sich überhaupt noch im Wettbewerb behaupten zu können. Zu experimentieren ist dabei ein entscheidender Faktor. Denn nur durch Experimente entstehen echte Prognosen und Forecasts, die es wiederum möglich machen, schnell und vor allem datengestützt Entscheidungen zu treffen, die langfristig zum Erfolg verhelfen.

       

    • Ein Beispiel, um diesen Sachverhalt anschaulicher zu gestalten: Während des ersten Lockdowns waren viele Offline-Retailer hilflos, ihre Läden mussten geschlossen bleiben, es gab kein Konzept. Händler*innen mit einem eigenen Online-Shop hatten jedoch den Vorteil, dass sie schneller bzw. überhaupt reagieren konnten. Wer sich dann zusätzlich noch an Experimente gewagt hat, war für den darauffolgenden Lockdown optimal gerüstet. Experimentieren darf also in keiner Marketing-Strategie mehr fehlen.

 

April 2021

Bild: Episerver GmbH