- Kilian, ihr habt gerade ein Rebranding erfolgreich hinter euch gebracht. Was hat euch dazu bewogen, Sensit! an den Markt zu bringen? Welche Rolle wird Feelbelt künftig spielen?
- Mit dem Rebranding ging gleichzeitig auch ein Pivot einher, weshalb sich nicht einfach nur unser Name, sondern auch das Geschäftsmodell verändert hat. Als wir Feelbelt 2019 als Unternehmen und Marke gründeten, war der Feelbelt unser einziges Produkt. Wir haben einen Prototypen nach dem anderen entwickelt, dabei ständig Verbesserungen vorgenommen, immer besseres Material verwendet und mussten außerdem schnell auf aktuelle Marktentwicklungen reagieren. Heute ist der Feelbelt Series One das präziseste Haptic-Produkt am Markt.
- Während dieser Entwicklung sind schon fast von selbst immer weitere neue Produkte entstanden – auch, weil sich unsere Nutzer die unterschiedlichsten Produkte mit unserer Technologie wünschten: ob Gaming Chair, Kissen, Fußmatte oder Autositz. Heute stellen wir unsere Metahaptics-Technologie sowie das Know-How unseren Firmenkunden bereit, damit ebenjene haptische Produkte selbst entwickeln und auf den Markt bringen können. Unser Fokus liegt nun also auf dem B2B-Bereich und nicht mehr nur bei den Endkunden. Den Feelbelt selbst werden wir selbstverständlich weiter verkaufen: Er ist eine Marke von Sensit!.
- In eurer Mitteilung zum Rebranding sprecht ihr von neuen „beispiellosen Erfahrungen“, die durch Sensit! möglich werden. Was genau hat es damit auf sich?
- Durch die Integration von Metahaptics in andere Produkte, machen wir es zum ersten Mal möglich, dass Content vollends spürbar wird und eine echte Immersion mit einem weiteren Sinn, dem Tastsinn, erreicht wird. Mit der Erweiterung im B2B-Bereich haben wir nun die Möglichkeit, die Technologie in verschiedene Applikationen zu integrieren und somit ein noch breiteres Publikum anzusprechen.
- Mit unserer Technologie haben wir am Anfang das Soundsignal des jeweiligen Contents genutzt, also von Games, Filmen und Liedern. Heute nutzen wir das Prinzip auch für andere Daten wie bspw. Telemetrie. Übertragen auf einen Gaming Chair, einen Kinosessel oder einen Autositz erfährt der User also, wie sich sein Spiel, Film oder Lied am Körper anfühlt und kann noch viel tiefer in die virtuelle Welt eintauchen. Neben dem riesigen Entertainment-Faktor spielt hier natürlich auch der inklusive Aspekt eine Rolle, bspw. für gehörlose oder blinde Menschen.
- Corona-Pandemie, Energie-Krise, Inflation: Wie gelingt es euch als Startup, in Zeiten von multiplen Herausforderungen zu bestehen?
- Als Startup muss man sich die Fähigkeit bewahren, schnell auf Probleme und Marktentwicklungen reagieren zu können. Wie funktioniert das am besten? Mit klaren Verantwortlichkeiten, einem agilen Team und einer stabilen finanziellen Grundlage. Während der Pandemie war es kein Problem für uns, Abstand zu halten, da wir vollständig digital arbeiten. Online-Meetings und digitales Aufgabenmanagement waren keine Fremdworte für uns. Da wir mit einem engen Netzwerk an Business Angels und Investoren zusammenarbeiten, waren wir von Anfang an gut aufgestellt, was etwa Preisentwicklungen oder Materialbeschaffung angeht.
- Krisen bergen aber auch immer Chancen. Beispielsweise haben wir zu Beginn der Ausbreitung des Coronavirus vermehrt Leute eingestellt. Denn die Gelegenheit war gut, da sich viele nach neuen Jobs umgeschaut haben. Und als die Preise für unsere Bauteile in die Höhe schossen, haben wir unser Produkt einfach so umgebaut, dass wir die Teile nicht mehr brauchten, wodurch wir sogar Kosten sparen konnten.
- Du darfst als Startup einfach keine Scheu vor Veränderungen haben, sonst überlebst du nicht. Und diese schnellen Veränderungen erreicht man nur mit einem Team, das offen dafür ist, und sich ebenso schnell anpassen kann
Mehr Infos zu Sensit! unter https://www.sensit.tech/
Januar 2023