- medien.barometer berlinbrandenburg 2019/20 mit Schwerpunkt Diversität: Repräsentative Befragung der Medienbranchen
- 62% der Medienunternehmen setzen Diversität mit flexiblen Arbeitszeitmodellen um, 41% haben Diversität in der Unternehmensstrategie verankert
- Noch zu wenige Frauen in Führungspositionen – 34 % der Medienunternehmen ohne Frauen in Geschäftsführungs-/Vorstandspositionen
- Nur 12% der Befragten bewerten Diversität als eines der drei wichtigsten Themen für die kommenden zwölf Monate
- 63% der hiesigen Unternehmen sind zufrieden bis sehr zufrieden – ein Anstieg von acht Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr
- 84% erwarten steigende oder gleichbleibende Umsätze
- Erstmalig mit Geschäftsklimaindex: leichter Anstieg von 134 Punkten in 2018 auf 139 Punkte in 2019
- 13,5 Milliarden Euro Umsatz in der Medienwirtschaft Berlin-Brandenburg 2017: medien.barometer 2019/20 mit den aktuellen statistischen Zahlen zur Medienwirtschaft
Flexibilisierung von Arbeitszeit/-ort, Ausrichtung der Unternehmensstrategie und die Anwendung von Diversitätskriterien bei der Auswahl von Bewerber*innen: Das sind die im medien.barometer 2019/2020, einer repräsentativen Befragung der Medienunternehmen der Hauptstadtregion des media:net berlinbrandenburg, am häufigsten genannten Maßnahmen, um Diversität umzusetzen. 62% der Befragten geben an, vor allem durch Flexibilisierung von Arbeitszeit/-ort Diversität umzusetzen. Auch die Verankerung von Diversität in der Unternehmensstrategie (41%) und die Anwendung von Diversitäts-Kriterien bei der Auswahl von Bewerber*innen (30%) sind häufig genannte Maßnahmen. Deutlich seltener wird die Wahrung der Parität bei der Besetzung von Leitungspositionen (12%) genannt sowie die Einrichtung einer eigenen Abteilung. 8% der Befragten geben an, eine*n Diversitäts-Verantwortliche*n benannt zu haben.
International aufgestellte Medienunternehmen beschäftigen häufiger Mitarbeiter*innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit
Insgesamt arbeiten in 76% der befragten Unternehmen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Bei den international aufgestellten Unternehmen sind es 81%, während in nur 58% der Unternehmen ohne internationale Geschäftsbeziehungen Mitarbeiter*innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit beschäftigt sind.
Zu wenige Frauen in der Geschäftsführung
Die Medienbranche in Berlin-Brandenburg ist bereits sehr weiblich: 81% der befragten Unternehmen geben an, Frauen in Führungspositionen mit Personalverantwortung (mittleres Management) zu beschäftigen. Dagegen sind in 34% der Unternehmen keine Frauen in Geschäftsführungs-/Vorstandspositionen vertreten.
Zusammenhang von Diversität und Unternehmenserfolg: noch fehlt das Bewusstsein
Nur 12% der Befragten bewerten Diversität als eines der drei wichtigsten Themen für die kommenden zwölf Monate – nach Themen wie technologischen Innovationen (43%), Finanzierung/Förderung (42%), Expansion/Wachstum (39%) oder der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle (37%). Für die Zukunft gilt es daher, das Bewusstsein für die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung divers aufgestellter (Führungs-)Teams zu schärfen.
medien.barometer Geschäftsklimaindex: Berlin-Brandenburger Medienwirtschaft stabil, Unternehmen solide aufgestellt
Die wirtschaftliche Lage der Medienunternehmen in Berlin-Brandenburg ist weiterhin stabil: 63% der Befragten sind zufrieden (43%) bis sehr zufrieden (20%) mit dem Geschäftsverlauf ihres Unternehmens im zurückliegenden Jahr. Das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (2018: 55%). Auch blicken die Unternehmen optimistisch in die Zukunft: 84% rechnen für die kommenden zwölf Monate mit steigenden (41%) bzw. stabil bleibenden (43%) Umsätzen. Dies ist ein nur leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (2018: 86%). Erstmalig enthält das medien.barometer berlinbrandenburg 2019/20 einen Geschäftsklimaindex, der die Entwicklung des Geschäftsklimas und die Umsatzerwartungen der Berlin-Brandenburger Medienunternehmen im Zeitverlauf seit 2013 abbildet: Mit insgesamt 139 Punkten erholt sich die Medienwirtschaft nach einem Rückgang 2018 (134 Punkte im Vergleich zu 149 Punkten im Jahr 2017) langsam wieder.
Wirtschaftliche Bedeutung des Clusters IKT, Medien, Kreativwirtschaft in Berlin-Brandenburg
Die aktuellen statistischen Zahlen zur Medien- und Kreativwirtschaft in der Hauptstadtregion bestätigen diese Ergebnisse: Mit 13,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2017 (+11,3% im Vergleich zu 2016) stellt die Medienwirtschaft einen Anteil von 29% am Umsatz des gesamten Clusters IKT, Medien, Kreativwirtschaft. Das Cluster hat einen Anteil von 14,8 % an der Gesamtwirtschaft.
Über das medien.barometer berlinbrandenburg
Das medien.barometer berlinbrandenburg beleuchtet die Stimmung und die wirtschaftliche Entwicklung einzelner Teilbranchen des Clusters IKT, Medien, Kreativwirtschaft in der Hauptstadtregion. Seit 2004 nimmt die Befragung die aktuellen Einschätzungen sowie die Zukunftsaussichten der Berliner und Brandenburger Unternehmen aus der Medienwirtschaft in den Blick. Das medien.barometer trägt damit dazu bei, die Entwicklungen in der Medienwirtschaft zu verfolgen und in der Zeitreihe abzubilden. Es erlaubt, Dynamik und Trends der Medienwirtschaft aufzuspüren, die Standortarbeit zu evaluieren und Standortaktivitäten abzuleiten. Das medien.barometer 2019/20 beschäftigt sich mit dem Thema Diversität und enthält darüber hinaus die aktuellen Zahlen zum Medienstandort Berlin-Brandenburg. 275 Unternehmen aus Berlin und Brandenburg haben sich an der Befragung beteiligt.
Das medien.barometer berlinbrandenburg ist eine Initiative des media:net berlinbrandenburg. Technologischer Befragungspartner ist TrendResearch. Die Investitionsbank Berlin (IBB) und die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) unterstützen als Partner die aktuelle Befragung mit dem Fokus „Diversität”, das Medienboard Berlin-Brandenburg unterstützt sie als Förderer.