Gemeinsam mit der Berlin Music Commission haben wir in 24 Fragen an die Politik zu deren Planungen und Zielen für die Medien-, Musik-, Kreativ- und Digitalbranche abgefragt. Uns wurde ausführlich erläutert, wie die Parteien die Zukunft der Branchen gestalten, welche Schwerpunkte sie setzen und wie sie eine Zukunftsfähigkeit sicherstellen wollen.
Die FDP setzt dabei auf die Wiedereinführung des Kreativwirtschaftsberichts, der ein umfangreiches Lagebild der gesamten Stadtkultur abbilden soll. Die Einrichtungen von Gründungszentren und einem Games Hub, der die verstreute Szene zusammenbringen soll, ein Fonds für alle Unternehmen der Zukunftsbranchen und verbesserte Öffnungsschritte für Kultureinrichtungen sind weitere Planungen. Ein One-Stop-Shop-Konzept soll dafür sorgen, das zuziehende Fachkräfte nur eine/n Ansprechpartner/in für alle Belange haben.
Im Rahmen eines Berlin-Pakts möchte die CDU in der kommenden Legislaturperiode auf Entlastung, Förderung und Investitionen setzen. Sie stünde für eine starke mittelständische Wirtschaft, für die Schaffung von kreativen Orten in der Stadt und will die Innovationskraft der Kreativszene steigern. Alle Förderprogramme sollen einem „Krisen-Check“ unterzogen werden mit dem Ziel, die Unternehmen besser zu berücksichtigen, die besonders unter den Pandemiefolgen leiden.
In den Antworten von der SPD heißt es: „Wir stehen für Zukunft „made in Berlin“ – sozial, innovativ und auf Augenhöhe“. Im Vordergrund stünden die Schaffung von Wachstumsperspektiven für die Branchen, die durch ein Zukunftsprogramm „Neustart Berlin“ sichergestellt werden soll, und eine soziale Absicherung für die Kreativschaffenden. Die bereits laufenden Innovations- und Digitalisierungsoffensiven sollen fortgeführt werden. Die Etablierung weiterer landeseigener Kunst- und Kulturräume stehe außerdem auf der Agenda.
Die Pläne von DIE LINKE sehen u.a. vor, dass die Medien-, Kreativ- und Digitalwirtschaft nicht mehr von drei verschiedenen Senatskanzleien, sondern gebündelt geführt werden. Sie wollen sich weiterhin für Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen einsetzen, was die aktuellen Hilfsmaßnahmen in der Corona-Pandemie belegen. Sie möchten zudem den eingeschlagenen Weg der Digitalisierung der Berliner Wirtschaft vorantreiben und den Mittelstand bei der Gestaltung von staatlichen Konjunkturprogrammen stärker berücksichtigen.
„Mehr Mittel für Berlins freie Szene, junge Sparten und hybride Kulturformen“, ist nur ein Vorhaben von Bündnis 90/Die Grünen aus den Wahlprüfsteinen. Sie sehen Kreativität als eine wichtige erneuerbare Ressource Berlins. Der Flughafen Tempelhof soll zu einem Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft werden. Renditeorientierte Projektentwicklung*innen sollen nicht wie in anderen Metropolen die Innenstadt dominieren – vielmehr brauche es eine florierende, diverse und vielfältige Kultur- und Kreativwirtschaft.
Aufbauend auf den Wahlprüfsteinen fühlen wir den Parteien bei unserer High Noon-Reihe auf den Zahn. Die jeweiligen Spitzenkandidat*innen und Mediensprecher*innen haben wir zu unseren einstündigen Panel-Talks geladen. Die Termine sind hier aufgelistet und Anmeldungen noch möglich!