- Audible hat vergangene Woche eigene Studios in Berlin-Mitte eröffnet. Warum jetzt erst?
- Wir hatten bereits seit ein paar Jahren ein kleines Studio in der 5. Etage unserer Europazentrale in der Schumannstraße, die neuen Räume umfassen auf 250 Quadratmetern vier Studios, unter anderem ein großes für Ensemble-Aufnahmen mit bis zu sieben Schauspielern gleichzeitig. Damit haben wir jetzt mehr und großartige Möglichkeiten, eine Vielzahl unterschiedlicher Hörerlebnisse zu produzieren. Und das ist auch notwendig, denn immer mehr Menschen in Deutschland – mittlerweile 23 Millionen – nutzen Hörbücher, Hörspiele oder Podcasts. Die neuen Audible Studios sind angesichts der gestiegenen Hörerwünsche und unserer ambitionierten Ziele der nächste logische Schritt für unser Wachstum. Wir möchten hier aber nicht nur produzieren, sondern die neuen Audible Studios sollen auch eine neue Kreativstätte, ein Treffpunkt für die Berliner Kulturszene werden und die Hauptstadt als wichtigsten Audio-Standort in Deutschland stärken.
- Vom Hörbuch-Anbieter zur Audio-Plattform Nummer 1: Wie haben Sie das geschafft?
- Jedenfalls nicht alleine. Wir arbeiten in Deutschland mit etwa 500 Verlagspartnern und mit fast 400 Sprechern und Sprecherinnen zusammen – und mit immer mehr Autoren und Autorinnen wie Sebastian Fitzek oder Anna Basener, die ihre Geschichten exklusiv fürs Hören entwickeln. Insbesondere diese Audible Originals werden nun verstärkt direkt im Herzen Berlins in den Audible Studios produziert. Von hier aus soll der anhaltende Audio-Boom in Deutschland unterstützt und weiter vorangetrieben werden. In 2020 werden wir in den neuen Studios und in fortgesetzter Zusammenarbeit mit unseren Studio-Partnern in Deutschland über 500 Titel – darunter mehr als 100 Audible Originals – produzieren und weiterhin signifikant in exklusive Inhalte und die Entwicklung seiner Eigenproduktionen investieren. 2018 wurden rund 180 Millionen digitale Hörstunden bei audible.de heruntergeladen – eine Verdoppelung innerhalb von drei Jahren. So soll es weitergehen.
- „Geht ins Ohr bleibt im Kopf“ heißt ein bekannter Claim für Radiowerbung. Welche Rolle spielt der Informations- und Entertainmentkanal Hören im Vergleich? Ist Hören entspannender als Sehen, Lesen, YouTuben, Instagrammen und Co…?
- Tatsächlich gibt es zwei Phänomene, die den Audio-Boom in Deutschland ganz gut erklären. Erstens: Vor allem die jungen Hörer geben an, dass sie mit ihren Smartphones unterwegs hören und so auch ohne zusätzliche Bildschirmzeit etwas erleben können. 77 Prozent der unter 40-Jährigen sagen, dass sie zu viel auf Bildschirme schauen wie etwa Smartphone, PC oder TV. Im englischsprachigen Raum ist dieses Phänomen auch als „Screen Fatigue“ bekannt, übersetzt Bildschirm-Müdigkeit. Und zweitens zeigt eine Studie des renommierten University College London, dass das Hören von Hörbüchern emotional stimulierender wirkt, als das Ansehen von Film oder Fernsehen – gemessen wurden Herzfrequenz, Körpertemperatur und Hautleitwert. Auch diese beiden Erkenntnisse berücksichtigen wir natürlich, wenn wir zukünftig noch mehr Audible Originals entwickeln möchten – die dann fesseln und inspirieren sollen. Bereits heute sagen 69 Prozent der regelmäßigen Hörer, dass ein Hörbuch, Hörspiel oder Podcast genauso süchtig machen kann wie Bücher oder TV-Serien. Auch deswegen nutzen Millionen Hörer und Hörerinnen jede freie Minute, um die neuste Geschichte ihres Lieblingsautors oder einen inspirierenden Original Podcast zu erleben. Wir möchten noch mehr dieser großartigen Hörerlebnisse schaffen.
Fotos: Silvia Jonas (audible studios)
Dezember 2019