- Herr Dr. Kierchhoff, mit über 20 Tochtergesellschaften deckt Ihr Unternehmen sämtliche Bereiche der Digitalwirtschaft ab. Wie erleben Sie, respektive Ihre Kunden, derzeit die Coronakrise? Welche Dienstleistungen waren in den vergangenen Monaten besonders gefragt?
- Unsere Kunden, aber auch wir selbst standen zu Beginn der Corona-Krise vor einer enormen Herausforderung durch den Mangel an Informationen. Mit den wachsenden Erkenntnissen zur Ernsthaftigkeit der Situation haben dann alle neusta-Companies sehr schnell reagiert und die Arbeitsweisen an die Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitern angepasst. Mobiles Arbeiten gehört zu unserer Unternehmenskultur. So konnten wir die notwendigen Umstellungen gut managen.
- Ein wichtiger Schritt für team neusta war es, Kunden abzuholen, Möglichkeiten aufzuzeigen und nach Lösungen zu suchen. Auch unsere Kunden haben zügig erkannt, wie wichtig es ist, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern Maßnahmen zu ergreifen und aktiv zu werden. Ein Fokus lag auf der Integration von Kollaborationsplattformen, wie zum Beispiel Microsoft Teams, die die Remote Arbeit effizienter machen. Zusätzlich hat E-Commerce noch mehr an Bedeutung gewonnen. Unsere E-Commerce-Kunden mussten ihre Shops optimieren und standen – wie beispielsweise der Online-Supermarkt myEnso – vor einer nicht geplanten Flut an Bestellungen. Die Corona-Krise hat uns ganz deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, Prozesse dynamisch zu automatisieren und zu digitalisieren – und das nicht heute oder morgen, sondern eigentlich schon gestern.
- Kürzlich wurde die Zusammenarbeit mit Volkswagen Nutzfahrzeuge Design für drei Jahre festgelegt. Dies bedeutet die Umsetzung von Leistungen für die gesamte Autobranche. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und welche Tätigkeiten liegen in Ihrer Verantwortung?
- Die Kollegen von Effekt-Etage sind Experten in der Visualisierung von Marken- und Produkterlebnissen sowie in der Entwicklung von skalierbaren Lösungen für den gesamten Computer Generated Imagery-Prozess. Seit über 15 Jahren arbeiten sie bereits erfolgreich mit verschiedenen Marken aus der Automobilindustrie zusammen. Ihre Visualisierungslösungen werden heute in der Produktentwicklung und in Designabteilungen genutzt, ebenso wie für die Erstellung von Marketingmaterial – von klassischen Printmedien über Onlinekommunikation bis zu interaktiven Point of Sale-, Messen- und Event-Applikationen. Dabei soll die Technologie selbst als solche nicht wahrgenommen werden. Sie bietet lediglich den Raum, effizient hoch emotionale Visualisierungen auf Basis eines digitalen Zwillings zu erstellen. Diese Philosophie hinter der in weiten Teilen automatisierten Erstellung hoch emotionaler Medien bezeichnen wir als „Technologie mit Seele“.
- Auf Projektbasis arbeitet die Effekt-Etage schön länger mit Volkswagen Nutzfahrzeuge zusammen. Diese Zusammenarbeit wird nun durch einen Rahmenvertrag intensiviert. Ab sofort wird unser Team die Konzeption und Entwicklung neuer Visualisierungsanwendungen von Volkswagen Nutzfahrzeuge Design vorantreiben. Außerdem sind sie für die Datenaufbereitung, Erstellung von Realtime- oder VR-Präsentationen, Filmen und vieles mehr verantwortlich. Die Lösungen der Effekt-Etage liefern stets hohe Qualität gepaart mit hoher Effizienz. Nicht zuletzt zwei Argumente, durch die sich die Effekt-Etage in diesem stark umkämpften Umfeld durchsetzen konnte.
- team neusta war Ende September beim 46. Mediengipfel, bei dem Fred Kogel zu Gast war, als Partner involviert. Was hat Sie dazu bewogen, das Event zu unterstützen?
- Eines der aktuellen Themen in der Medien- und der Digitalwelt, in der wir zu Hause sind, ist: Wie können Unternehmen trotz und mit den aktuellen Herausforderungen erfolgreich sein? Alle neusta-Companies sind untereinander und mit unseren Kunden im stetigen Austausch dazu. Sie arbeiten kontinuierlich daran, Lösungen auf diese Frage zu finden und mit unseren Kunden umzusetzen. Da sich auch der Mediengipfel mit dieser Frage auseinandersetzt, war es für uns klar, dass wir das Event unterstützen möchten.
- Als IT-Dienstleister sind agiles Vorgehen und Netzwerkorganisation in unserer Unternehmenskultur verankert und werden täglich gelebt. So haben wir sicher einen gewissen Erfahrungsvorsprung. Aber auch wir mussten uns durch die Corona-Pandemie umorientieren. Ein Großteil unserer Tourismus-Kunden befand sich von heute auf morgen im Krisenmodus. Viele Mitarbeiter nutzten stärker als sonst die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Innerhalb kürzester Zeit mussten wir bestehende Prozesse hinterfragen und auf neue Anfragen aus dem Markt reagieren – erfolgreich, wie wir heute sagen können. Wichtig in dieser Situation: trotz der herausfordernden äußeren Umstände aktiv zu gestalten – als Unternehmen und auch als einzelner Mensch. Wir haben erlebt, dass Kunden mit uns zusammen neue Lösungen finden. Wir haben erlebt, dass Mitarbeiter sich untereinander unterstützen und anbieten, selbst in Kurzarbeit zu gehen, wenn der Kollege es gerade finanziell nicht verkraften konnte. Wir haben viele große und kleine kreative Lösungen erlebt.
- So fand auch der Mediengipfel nicht als großes Präsenzevent mit anschließendem Networking statt, sondern als hybrides Event. Und siehe da – es geht. Mit Erfolg. Das ist eine Erfahrung, die uns immer wieder ermutigt.
- Das war für uns auch einer der spannendsten Punkte des Mediengipfels: Denn das, was Fred Kogel für die Medienbranche beschreibt – disruptive, tiefgreifende Veränderungen mit unheimlich hohem Tempo – spiegelt auch das wider, was wir und unsere Kunden täglich erleben. Es war spannend zu sehen, wie Kogel mitten in diesem Wandel nicht nur reagiert, sondern selbst Akzente setzt: mit einer klaren Strategie, scharfem Fokus und ohne jegliche Verklärung. Das bedeutet auch den Mut, Entscheidungen immer wieder neu zu hinterfragen.
November 2020