Als Gäste diskutierten Daniel Adolph (Geschäftsführer Jung von Matt an der Spree), Jörg Ihlau (Geschäftsführer Serviceplan Berlin) und Lukas Kircher (Geschäftsführer C3 – Creative Code and Content) mit Moderatorin Gitta Blatt (EVP HR und Organisation Sky Deutschland). Zuvor hatten Andrea Peters (Vorstandsvorsitzende media:net berlinbrandenburg) und Sabrina Sieling (Talent & Employer Branding Manager Telefónica Deutschland) die rund 70 Gäste aus der Berlin-Brandenburger Werbebranche in den für das Salon-Format optimal geeigneten Räumen der Telefónica Hauptstadtrepräsentanz begrüßt.
Es folgte eine launige und heitere Diskussion, in welcher die drei Gäste offen über die Probleme ihrer Agenturen bei Mitarbeiter-Recruitment, Mitarbeiterzufriedenheit und Diversity Management berichteten. Gerade die neuen Talente der so betitelten „Generation Y“ stellen die am besten ausgebildeten Leute dar, auf welche die Werbebranche jemals zugreifen konnte. Gleichzeitig stellen diese selbst Bedingungen an den Arbeitgeber: Sie wollen geführt und gefordert werden, Verantwortung übernehmen und ihr Potenzial verwirklichen.
Die drei Geschäftsführer versuchen dem gerecht zu werden: Sie bieten flexible Arbeitszeitmodelle und intensives Feedback an, setzen flachere Hierarchien um und begleiten ihre Mitarbeiter mit Coaching und Weiterbildungsangeboten. Wichtig sei es den Mitarbeitern von heute, als Mensch erkannt zu werden.
Zu diesem Zweck befragen die Agenturen ihre Mitarbeiter regelmäßig, um sich an neue Bedürfnisse anzupassen. Ob Jahres- oder „Champusgespräch“, wichtig ist es für die Agenturen, agil und dynamisch zu bleiben. Dies erkläre Organigramme, die zum Teil unübersichtlich seien, da sich Agenturstrukturen immer auch den Stärken der jeweiligen Mitglieder anpassen müssen. Auch neue Ausgründungen seien zu diesem Zweck notwendig, ständige Veränderbarkeit sei die Voraussetzung für Erfolg in Zeiten einer sich dynamisierenden Medien- und Kreativwirtschaft.
In diesem Zusammenhang, so die Diskussionsteilnehmer, müssen auch alte Schubladen und starre Strukturen aufgelockert werden, zumal sich die Branche in einem digitalen Generationswechsel befindet. Was aber generationsübergreifend bleibt, ist die von gewonnenen Pitches ausgehende Begeisterung und Motivation – Agenturen seien immer auch Kampfgemeinschaften, was Teilzeitmodelle schwer umsetzbar mache. Dennoch wurde von halbtags arbeitenden Müttern berichtet, welche in der Hälfte der Zeit produktiver als andere Mitarbeiter sind. Gerade Kommunikationsagenturen bräuchten Frauen in ihren Chefetagen.
Agenturen und Unternehmen, die sich bereits bei ihrer Gründung auf eine Employer Branding Strategie festgelegt haben, werden aber auch in Zukunft von Talenten als gute Mitarbeiter erkannt werden – während keine Kampagne etwas bewirkt, wenn die dahinter stehende Marke dem Versprochenen nicht gerecht wird. Am Ende gehen die Umworbenen dorthin, wo sie geschätzt werden.
Über den Salon Kreativ:
Das Kooperationsprojekt veranstaltet das media:net berlinbrandenburg e.V. gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung (SenWTF) und Projekt Zukunft.
Die Initiatoren wollen mit dem Salon Kreativ ein Format anbieten, das aktuelle Themen der Kreativ- und Werbebranche aufgreift. Bei diesem Format treffen sich Entscheider aus Media- und Kreativwirtschaft fernab vom Business-Alltag in exklusiver Runde. Der Austausch zwischen den kreativen Köpfen und den geladenen Experten steht dabei im Vordergrund.