Diese Sichtweise ist nicht neu und stand beispielsweise bereits in den 80er Jahren bei der Ausformulierung der Vision der ‚Menschenleeren Fabrik‘ Pate. Die Aneignung neuer Technologien in der betrieblichen Arbeitspraxis verläuft in der Regel aber wesentlich differenzierter und komplexer.
Das Ziel der Vollautomatisierung ist häufig aus technologischen wie auch aus wirtschaftlichen Gründen kaum einzulösen – und in bestimmten Fällen auch ethisch nicht geboten. Die Frage stellt sich deshalb, welchem Leitbild die Entwicklung von Digitalisierungstechnologien folgen soll und wie das Zusammenspiel zwischen innovativen Technologien und der sich entwickelnden Arbeitspraxis im Konkreten zu gestalten ist. Das Forschungsfeld der Mensch-Computer Interaktion beschäftigt sich genau mit diesen Fragestellungen.
Wir werden am Beispiel konkreter Forschungs- und Umsetzungsvorhaben darstellen, wie die Digitalisierung so gestaltet werden kann, dass qualifizierte menschliche Arbeit technisch unterstützt wird. Dabei greifen wir neuste Entwicklungen aus den Bereichen der Virtual und Augmented Reality, des Ubiquitous Computings und der Robotik auf und zeigen, wie diese so ausgestaltet werden können, dass sie menschliche Akteure bei der Durchführung komplexer Tätigkeiten unterstützen – statt sie zu ersetzen.
Die Veranstaltung ist Teil des Wissenschaftsjahrs 2018 „Arbeitswelten der Zukunft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Inhaltliche Leitung:
- Prof. Dr. Volker Wulf, Universität Siegen / Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT
- Prof. Dr. Michael Koch, Sprecher des GI-Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion, Universität der Bundeswehr München