Die Konferenz initiiert den Diskurs zwischen Technologieentwicklern, Informationswissenschaftlern, Kunstschaffenden und öffentlichen Verwaltungen. Digitalisierungsprojekte mit Bezug zum kulturellen Erbe, netzbasierte Forschungs- und Vermittlungskooperationen sowie innovative informationstechnische Serviceangebote für BAM-Institutionen und Einrichtungen der performativen Künste werden praxisnah, anwendungsorientiert und in fachübergreifenden Zusammenhängen vorgestellt. Als Teil des internationalen EVA-Konferenzen-Netzwerks ist die Berliner Veranstaltung eine Plattform des Austauschs und der europäischen Kooperation.
Die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) Optical Sensor Systems freuen sich über Ihre Beiträge zu dem Thema:
Digitally Remastered – Kulturerbe und Virtualität
Digitale Werkzeuge in der Visualisierung, virtuelle Vernetzung und translokale Präsenz erweitern die Erfahrungsräume der Museen, Bibliotheken und Archive. Mixed- und Augmented Reality, 3D Modeling sowie breitbandige Streaming Technologien verändern die Kontexte unserer Wahrnehmung und wirken hinein in den gesellschaftlichen Verständigungsprozess über Kultur, Identität und Tradition. Neben dem breiteren Zugang zum kulturellen Erbe gilt es neue Zirkulationsformen des in den Sammlungen kumulierten Wissens zu berücksichtigen. Es geht um die Ausdifferenzierung öffentlicher Medienumgebungen, in denen die mediatisierte Erfahrung als gleichwertig und bereichernd gegenüber der Erfahrung vor dem Original erlebt werden kann.
Digitale Transformation umfasst dabei mehr als den reproduktiven Vorgang der Digitalisierung. Es handelt sich um einen generativen und co-kreativen Prozess des „Digital Remasterings“. Das digitale Sammlungsobjekt rekodiert die Merkmale einer Originalvorlage und reichert es in dokumentarischer, funktionaler oder struktureller Hinsicht an. Das originale Werk findet damit seine Entsprechung in einem digitalen Unikat, dessen Erfahrungsdimension über das Original hinausweist. Es verlässt die lokale Öffentlichkeit des Museums und entfaltet als Virtual-, Smart- und Shared-Heritage eine eigene, auratische Wirksamkeit im Internet der Dinge, im Social Web, auf Gaming Plattformen oder in Forschung und Wissenschaft.
“Digital Remastering” der Sammlungen umfasst technische, rechtliche oder dokumentarische Anforderungen, die von der Revision originaler Bestände über die Auswahl der Digitalisierungsverfahren bis zur Zertifizierung digitaler Unikate reichen. Die Zirkulation in den Online-Kanälen erfordert verbindliche Mechanismen der Beglaubigung und Kontrolle sowie fairen Ausgleich rechtlicher Ansprüche. Schließlich spannen die neuen Nutzungsszenarien die digitalen Sammlungen in den Rahmen einer transkulturellen Öffentlichkeit, die eigenen kuratorischen Regeln, multiperspektivischen Narrationen und partizipatorischen Sichtweisen folgt.
Wir möchten aktuellen Positionen und praxisorientierten Anwendungen ein Forum bieten. Es werden innovative Beiträge für die Konferenz und Vorschläge für die thematische Ausgestaltung von Workshops erwartet. Konkrete Verfahren, Techniken, Projekte und Produkte können zeitgleich zur Konferenz ausgestellt werden.
Es wird um Beiträge zu den folgenden Schwerpunkten gebeten:
- Digitally Remastered: Digitales Erbe zwischen Forschung, Vermittlung und Gaming
- Digitale Unikate: Strategien der Zertifizierung und Qualitätssicherung
- Digital Reproduzieren: 2D, 3D, Video und Sound in „Museumsqualität“
- Digitale Teilhabe: Shared Historical Authority und User Generated Content
- Digital DNA: Open Access und “Yellow Milkmaids”
- Augmented Reality Anwendungen, VR, virtuelle Museen und digitale Ausstellungen
- Performative Künste, digitale Konzerthalle, Live-Streaming, Gaming Technologien
- Im Verbund: Semantic Web, Ontologien, Open Linked Data, Metadatenstandards
- EU-Initiativen für die Kultur, Europeana und Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)
Vorträge: Zu den angegebenen Schwerpunkten und Themen können Vorträge eingereicht werden (max. 2 Seiten). Die Vortragszeit beträgt 20 Minuten.
Workshops: Zu speziellen Themen können dem Programmkomitee Workshops angeboten werden. Die Zeitdauer (2-4 Std.) wird individuell abgestimmt.
Ausstellung: Präsentationen für die begleitende Ausstellung am 9. November 2017 können gegen eine Ausstellergebühr von 100 € angemeldet werden.
Konferenzband: Die Referenten und Aussteller, deren Beiträge angenommen sind, werden gebeten, ein Manuskript bzw. eine Präsentationsseite für den Konferenzband zu erstellen.
Termine | Deadlines
- 01.09.2017 Vorschlag von Beiträgen
- 15.09.2017 Mitteilung über die Annahme von Beiträgen
- 07.10.2017 Eingang der Manuskripte für Konferenzband
Call for Papers
Die Vorschläge werden online unter folgendem Kontakt eingereicht: eva-berlin@smb.spk-berlin.de.
Weitere Informationen unter http://www.eva-berlin.de/eva-berlin.html.