Nach einer Begrüßung durch Nadja Pahl (Projektleitung und Mitgliedermanagement) und Lea-Katharina Sabol (Projektmanagerin berlin.digital) erzählte Stephanie Kaiser ihre spannende und inspirierende Geschichte.
Stephanie Kaiser ist Gründerin und Geschäftsführerin der Digital Health-Plattform Heartbeat Labs. Mit über zwölf Jahren Erfahrung in der Entwicklung von digitalen Produkten und dem Aufbau von diversen Teams verantwortet sie die Bereiche Produktentwicklung, Engineering, Marketing, BI und Venture Execution.
In Rostock aufgewachsen, absolvierte sie im Jahr 2000 ihr Abitur und brach gleich danach für ein Jahr als Au-pair nach Paris aus, um auf eigenen Füßen zu stehen. Zurück in Deutschland ergriff Stephanie zunächst das Studium der Humanistik, Literatur und der Bibliothekswissenschaft in Berlin, merkte aber schnell:
„Ich bin nicht die Frau für Theorie.“
Der Weg der Praxis lag ihr deutlich mehr. Also machte Stephanie sich auf die Suche nach einem Praktikum und landete kurzerhand in Vietnam. Von der Aufgabe – die Digitalisierung eines deutschen Bibliothekskatalogs – hatte sie zunächst keine Ahnung. Aber Stephanie Kaiser stürzt sich eben gern ins kalte Wasser und der Flug nach Vietnam ist lang – hervorragend zum Einarbeiten.
In Vietnam sammelte sie ihre erste richtige Arbeitserfahrung. Sechs Tage die Woche arbeitete sie mit Herzblut an dem Projekt und nutzte das Praktikum als Sprungbrett für ihre weiteren Schritte.
Zurück in Deutschland fing sie als studentische Hilfskraft bei Jamba an und war zuständig für die Marktanalyse von Dating-Plattformen. Aber nicht lange. Schnell meldete sie sich freiwillig als Produktmanagerin für die Mitarbeit an dem Projekt, für Jamba ein eigenes Social Network aufzubauen.
„Produktmanagerin – was ist das eigentlich? Ich hatte keine Ahnung.“
Ihrem Motto “learning by doing“ getreu, fuchste sie sich schnell in ihre neue Position ein und brachte bei Jamba eine lehrreiche Zeit hinter sich.
Nach einer Zwischenstation bei MTV als Entwicklerin einer Lernplattform für Kinder, merkte Stephanie Kaiser schnell, dass sie, trotz der spannenden Erfahrungen, nichts in Großunternehmen zu suchen hat und lieber in kleinen Teams arbeitet.
Kurz danach wechselte sie in die Spielbranche. Jens Begemann, den sie damals bei Jamba kennengelernt hatte und mit dem sie unbedingt zusammenarbeiten wollte, gründete zu der Zeit Wooga. Sechs Jahre lang betreute Stephanie Kaiser die Projekte bei Wooga, bevor sie sich von der Spielbranche wieder verabschiedete und sich wieder ihrem „Handwerk“ als Produktmanagerin widmete. Dieses Mal zog es sie in die Gesundheitsbranche, für die bis heute ihr Herz schlägt.
Ihr nächstes Projekt, für das sie nach Mailand ging, nämlich die Entwicklung einer App für Diabetiker, musste sie allerdings nach einigen Mühen wieder aufgeben, da das Gründerteam nicht gut zusammenfand.
„Wenn ein Projekt nicht klappt, dann muss man es irgendwann auch mal killen.”
Also ging Sephanie Kaiser wieder zurück nach Berlin, arbeitete eine Zeit lang beim Frauen-Zyklustracker „Clue“ – und ging anschließend in Elternzeit.
Nach ausgiebigen Reisen um die Welt mit ihrer Familie kehrte Stephanie Kaiser mit frischer Energie wieder ins Berufsleben zurück und gründete die Digital Health Plattform Heartbeat Labs, wo sie bis heute als Geschäftsführerin tätig ist. Seit 2018 ist sie außerdem im Digitalrat und berät mit einem neunköpfigen Team die Bundesregierung zu Themengebieten wie zum Beispiel die Zukunft der Arbeit, Aus- und Fortbildungen oder Gründungen im digitalen Zeitalter.
Wir freuen uns, dass Stephanie Kaiser im Rahmen unserer neunten DWOMEN ihre Geschichte mit uns geteilt hat und danken allen weiteren Frauen für ihr Kommen und die rege Diskussion bei der Veranstaltung.