- Frau Schwuchow, Frau Heyn, Ihre PR-Agentur hat kürzlich das einjährige Bestehen gefeiert, wozu wir herzlich gratulieren! Kaum im Sommer 2020 gestartet, folgte jedoch der mehrmonatige Lockdown für die Lichtspielhäuser. Wie sind Sie mit der Situation umgegangen, so kurz nach der Neugründung? Wie würden Sie das erste Jahr zusammenfassen?
- Unser erstes Jahr ist mehr als erstaunlich verlaufen, nämlich sehr gut. Es war ein Neuanfang, ja. Aber mit einer Agentur-Partnerin wie Jutta Heyn fängt man nicht bei 0 an. Im Gegenteil: Wir blicken beide auf weit über 20 Jahre Agentur-Erfahrung zurück und mit ungebrochener Begeisterung für unseren Beruf in die Zukunft.
- Die Pandemie hat uns ermöglicht, erstmal rauszufinden, ob und wie wir zusammenarbeiten können in dieser neuen personellen Konstellation. Auch wenn wir uns vorher schon lange kannten, so etwas kann man nicht vorher wissen. Wie einfach es dann letztlich ging, hat uns beide überrascht. Wir haben beide einen hohen Anspruch an unsere Arbeit und gleichzeitig ist es uns wichtig, dass – trotz aller Berufung – auch Zeit für Anderes bleibt. Gerade PR-Kolleg*innen werden sofort wissen, was gemeint ist, und wie schnell es eben nicht klappt mit dieser Ausgewogenheit. Flexibilität und das Vertrauen ins eigene Können sind hierfür unerlässlich, denke ich. Und auch mal nein sagen zu können.
- Wir haben noch dazu ein tolles Team an unserer Seite. Es war sehr schnell möglich, auf alle Anforderungen, die durch die Pandemie entstanden sind, eingehen zu können – ob es nun Verschiebungen bei den Kino-Projekten betraf, hybride oder digitale Event-Formate entwickelt werden mussten oder eben deutlich mehr kleinteilige Anforderungen bei der Künstler*innen-Betreuung anfielen. Man traut es sich fast nicht zu sagen: Es war ein wirklich gutes erstes Jahr. Vielleicht sagt es aber auch einfach viel über die beiden Jahre davor aus, in denen es zwar noch keine Pandemie gab, aber andere Umbrüche uns persönlich deutlich mehr belastet haben.
- Unser erstes Jahr ist mehr als erstaunlich verlaufen, nämlich sehr gut. Es war ein Neuanfang, ja. Aber mit einer Agentur-Partnerin wie Jutta Heyn fängt man nicht bei 0 an. Im Gegenteil: Wir blicken beide auf weit über 20 Jahre Agentur-Erfahrung zurück und mit ungebrochener Begeisterung für unseren Beruf in die Zukunft.
- Dass seit dem 01. Juli viele Kinos wieder – wenn auch teils unter strengen Auflagen – öffnen durften, hat bei Ihnen und einer ganzen Branche für große Erleichterung gesorgt. Sicherlich war es aber auch herausfordernd, in einem kurzen Zeitraum wieder sämtliche Kampagnen hochzufahren, oder? Wie erleben Sie die derzeitige Wiedereröffnung?
- Ja, die Erleichterung ist einerseits groß, denn es geht endlich wieder weiter mit dem Kino. Wie habe ich die Wiedereröffnung herbeigesehnt! Ein Projekt, an dem ich sehr hänge, ist der Dokumentarfilm DIE UNBEUGSAMEN von Torsten Körner. Er begleitet mich schon seit Herbst 2019 und ich freue mich so sehr, dass er nun Ende August endlich in die Kinos kommen kann. Beim dritten Anlauf, wohlgemerkt. Es kostet viel Kraft, eine Kampagne drei Mal auf die Beine zu stellen und dabei im Grunde vergessen zu machen, dass es schon zwei Anläufe gegeben hat aufgrund der Pandemie. So ergeht es gerade vielen Filmen. Und neue kommen dazu.
- Zugleich sind viele Entwicklungen, die die Medienbranche betreffen, in der Pandemie weiter vorangeschritten und haben zum Teil sogar noch an Geschwindigkeit zugenommen. Man muss sehr genau wissen, was es heißt, eine Kampagne unter den aktuellen Bedingungen wieder hochzufahren – und auf dem aktuellen Stand zu bleiben, kostet viel Zeit.
- Dabei hatten wir großes Glück: Wir durften für den Majestic Filmverleih die PR-Kampagne von Maria Schraders ICH BIN DEIN MENSCH betreuen. Der Film lief im März im bereits im Industry Event im Wettbewerb der Berlinale, Maren Eggert wurde mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet und das konnten wir bei wirklich wunderbaren Begegnungen im OpenAir-Teil der Berlinale im Sommer mit dem Filmteam feiern. Einen solch herausragenden Film begleiten zu dürfen, ist immer ein Geschenk. Vergangene Woche war ich mit Maren Eggert in drei Hamburger Kinos zu Gast; allein der Anblick der großen Leinwand und der Zuschauer*innen davor hat Glücksgefühle ausgelöst. Durch das Timing der Kampagne sind wir genau zur richtigen Zeit im stetigen Austausch mit den Medien gewesen. Es gab keine Unterbrechung in der Kommunikation durch die Pandemie. Und davon profitieren wir nun auch bei den anderen Kinoprojekten.
- Ja, die Erleichterung ist einerseits groß, denn es geht endlich wieder weiter mit dem Kino. Wie habe ich die Wiedereröffnung herbeigesehnt! Ein Projekt, an dem ich sehr hänge, ist der Dokumentarfilm DIE UNBEUGSAMEN von Torsten Körner. Er begleitet mich schon seit Herbst 2019 und ich freue mich so sehr, dass er nun Ende August endlich in die Kinos kommen kann. Beim dritten Anlauf, wohlgemerkt. Es kostet viel Kraft, eine Kampagne drei Mal auf die Beine zu stellen und dabei im Grunde vergessen zu machen, dass es schon zwei Anläufe gegeben hat aufgrund der Pandemie. So ergeht es gerade vielen Filmen. Und neue kommen dazu.
- Sie sprachen soeben den Film ICH BIN DEIN MENSCH an, der direkt am 01. Juli bundesweit gestartet ist. Was waren die größten Erfolge der PR-Kampagne? Was konnten Sie für die Kampagne während der Lockdown-Phase bewirken?
- Es war insgesamt schon ein großer Erfolg, überhaupt eine strukturierte PR-Kampagne hinzubekommen. Ohne die über viele Jahre eingespielte, erprobte Zusammenarbeit im Team mit dem Majestic Filmverleih wäre das sicherlich nicht ohne weiteres möglich gewesen. Diese Zusammenarbeit halte ich für besonders. Sehr schnell agierend, ohne lange Abstimmungswege und mit einem sehr positiven Pragmatismus konnten große „Milestones“ in der Kampagne gesetzt werden, wie z.B. die virtuelle Pressekonferenz, die wir gemeinsam mit dem Weltvertrieb gleich zu Beginn im März angeboten haben, über die Nutzung sämtlicher technischer Krücken, die sich einem boten, um im Lockdown quasi ungebremst und zugleich umsichtig mit dem Filmteam arbeiten zu können, bis hin zu einem wunderbaren Abschluss mit der Sommer-Berlinale kurz vor dem Kinostart.
- Es konnten wichtige Nachrichten-Formate zum Teil mehrfach bedient werden, Magazine haben umfangreiche Strecken zum Kinostart produziert und das Filmteam – allen voran Maria Schrader und Maren Eggert – waren zu Gast in verschiedenen Talk-Sendungen im TV, Radio oder Online. Diese Kampagne war vielleicht arbeitsreicher als sie es in Zeiten vor der Pandemie gewesen wäre, sie war auch komplizierter, weil mehr bedacht werden musste, aber sie ging trotzdem leicht von der Hand mit einem eingespielten Team, denn der Film ist einfach gut.
- Es war insgesamt schon ein großer Erfolg, überhaupt eine strukturierte PR-Kampagne hinzubekommen. Ohne die über viele Jahre eingespielte, erprobte Zusammenarbeit im Team mit dem Majestic Filmverleih wäre das sicherlich nicht ohne weiteres möglich gewesen. Diese Zusammenarbeit halte ich für besonders. Sehr schnell agierend, ohne lange Abstimmungswege und mit einem sehr positiven Pragmatismus konnten große „Milestones“ in der Kampagne gesetzt werden, wie z.B. die virtuelle Pressekonferenz, die wir gemeinsam mit dem Weltvertrieb gleich zu Beginn im März angeboten haben, über die Nutzung sämtlicher technischer Krücken, die sich einem boten, um im Lockdown quasi ungebremst und zugleich umsichtig mit dem Filmteam arbeiten zu können, bis hin zu einem wunderbaren Abschluss mit der Sommer-Berlinale kurz vor dem Kinostart.
Juli 2021