- Im Dezember 2019 wurde C4 Berlin gegründet. Viele ehemalige Mitarbeiter von Triad Berlin sind der Neugründung und damit einhergehenden Neuausrichtung gefolgt. C4 Berlin konnte in kurzer Zeit viele langjährige Projekte für sich gewinnen. Kann man sagen, dass die Neugründung bisher erfolgreich verlaufen ist? Worin liegen die Unterschiede hinsichtlich Leistungsportfolio und Unternehmensstruktur zur vorherigen Agentur?
- Es haben sich tatsächlich viele ehemalige Mitarbeiter um das neue Gründungsteam gruppiert, sodass wir mittlerweile ein 15-köpfiges Kernteam versammelt haben. Die Neugründung ist auf jeden Fall erfolgreich verlaufen. Viele Kunden haben uns die Treue gehalten und wir haben einige schöne neue Projekte in Arbeit. Unser Leistungsportfolio ist schlanker als das des großen Allrounders Triad. Wir konzentrieren uns auf unsere kreative Kernkompetenz in den ersten Leistungsphasen eines Projektes, es geht uns also nicht primär um die Umsetzung der Projekte. Diese bieten wir auch an, sie ist aber nicht unser Hauptfokus. Am liebsten begleiten wir unsere Kunden ab der ersten Stunde, wenn das Format noch gar nicht unbedingt klar formuliert ist, sondern nur eine ungefähre Zielvorstellung in den Köpfen existiert. So nähern wir uns Schritt für Schritt dem maßgeschneiderten Ergebnis, das alle Bedürfnisse erfüllt und am Ende ein eindrückliches und besonderes Erlebnis bietet, das nachhaltig in Erinnerung bleibt.
- In den vergangenen Monaten hat C4 Berlin – auch Corona-bedingt – mehrere digitale Projekte umgesetzt, u.a. für Museen. Erzählen Sie uns von diesen virtuellen Projekten. Wie hat sich Ihr Unternehmen auf die neuen Herausforderungen eingestellt?
- Wir haben mehrere Virtual Reality Filme und verschiedene Browseranwendungen, wie beispielsweise ein 360°-Erlebnis für die Landesmuseen Schleswig-Holstein, umgesetzt. Digital macht uns Spaß! Sehr zu unserem Glück besteht unser Handwerkszeug aus Köpfchen und Computer, so ist die Umstellung auf Homeoffice relativ schmerzlos über die Bühne gegangen. Mit täglichen Check-ins und jeder Menge neuer Tools zur kreativen Zusammenarbeit im virtuellen Raum hat uns die Coronazeit sogar zusätzlichen Teamgeist und einige neue Skills gebracht. Trotzdem freuen wir uns, auch weiterhin analoge und haptische Erlebnisse zu entwickeln – besonders spannend wird es immer, wenn sich eine Schnittstelle zum Digitalen bietet und wir die zwei Welten miteinander verbinden können.
- Am 3. September soll die ursprünglich für April vorgesehene BOCOM in Berlin endlich nachgeholt werden. „Experience borderless communication“ heißt es dort in der Leitlinie. Sie sind einer der vier Initiatoren dieser Konferenz. Was erwartet die Teilnehmer*innen?
- Die BOCOM – der Name leitet sich von Borderless Communication ab – ist eine Konferenz, die sich der digitalen Kommunikation über alle Grenzen hinweg widmet, seien es Ländergrenzen, Sprachbarrieren oder Generationen. Das Event war schon weit vor Corona geplant und hätte eigentlich im April stattfinden sollen – es ist also besonders ironisch, dass diese hochaktuellen Themen wegen der Pandemie verschoben werden mussten, wo sie im April so sehr den Puls der Zeit getroffen hätten. Das ursprüngliche Ziel des Events war es, digitale Kommunikation im Kontext von Unternehmen, Organisationen oder Vereinen zu betrachten, und dabei zu analysieren, wie moderne Technologie die globale Kommunikation erleichtern, virtuelle Meetings die Umwelt schonen und neue digitale Werkzeuge die Kreativität über Grenzen hinweg fördern können. Im Grunde hat die ganze Welt diese Umstellung Anfang dieses Jahres schmerzhaft und plötzlich erfahren müssen, ohne wirklich die Zeit gehabt zu haben, die notwendigen Prozesse und Werkzeuge in Ruhe zu analysieren – dafür wird das Event jetzt dienen. Unterstützt werden wir bei unserem Vorhaben vom Fraunhofer-Institut, das im Grunde die erste wissenschaftliche Analyse zu digitalen Kommunikationsformen durchführt. Wer Interesse hat, die Konferenz als Gast zu besuchen, kann sich jederzeit gerne an uns wenden!
Juli 2020