- Frau Teschke, die Verlagswelt befindet sich seit einigen Jahren in einem enormen Wandel. Im Gegenzug zum derzeitigen Trend, einen Schwerpunkt auf die digitale Entwicklung zu legen, hat der Tagesspiegel im September die neue redaktionelle „LEUTE“-Printbeilage veröffentlicht und möchte damit den Lokaljournalismus ausbauen. Wie kam es zu diesem Schritt und was verspricht sich der Verlag davon?
- Mit der neuen LEUTE-Beilage möchten wir dem gleichnamigen sehr erfolgreichen Digital-Angebot noch mehr Raum und Entfaltungsmöglichkeiten geben. Dieser Schritt ist für uns kein Widerspruch. Im Gegenteil. Seit dem Launch 2016 haben sich die LEUTE-Newsletter für alle 12 Berliner Bezirke konstant und stark mit heute rund 230.000 Leser*innen entwickelt – Tendenz weiter steigend. Der Lokaljournalismus ist in Zeiten von Corona und wachsendem Populismus wichtiger denn je, insbesondere in einer Metropole wie Berlin, deren Bezirke jeweils über die Einwohnerzahl einer Großstadt verfügen. Mit der neuen wöchentlichen LEUTE-Printbeilage bieten wir somit das Beste aus drei Newslettern in einem Produkt.
- Gleichzeitig möchten wir den lokalen Einzelhandel, die vielen kleinen Berliner Geschäfte und Unternehmen, mit günstigen Anzeigenpreisen und -formaten ansprechen. Wir bieten ihnen eine noch größere Reichweite, indem sie zusätzlich zu den Newslettern crossmedial und gezielt in ihren Kiezen werben können. Die Regionalausgabe LEUTE findet ihre Verbreitung im Südwesten der Stadt und liegt dem Tagesspiegel bei. Sie ist zudem an ausgewählten Auslagestellen sowie im Tagesspiegel E-Paper erhältlich. Die neue LEUTE-Printbeilage ist folglich nur eine konsequente Erweiterung unseres digitalen Angebotes.
- Mit der neuen LEUTE-Beilage möchten wir dem gleichnamigen sehr erfolgreichen Digital-Angebot noch mehr Raum und Entfaltungsmöglichkeiten geben. Dieser Schritt ist für uns kein Widerspruch. Im Gegenteil. Seit dem Launch 2016 haben sich die LEUTE-Newsletter für alle 12 Berliner Bezirke konstant und stark mit heute rund 230.000 Leser*innen entwickelt – Tendenz weiter steigend. Der Lokaljournalismus ist in Zeiten von Corona und wachsendem Populismus wichtiger denn je, insbesondere in einer Metropole wie Berlin, deren Bezirke jeweils über die Einwohnerzahl einer Großstadt verfügen. Mit der neuen wöchentlichen LEUTE-Printbeilage bieten wir somit das Beste aus drei Newslettern in einem Produkt.
- Bislang gibt es die Beilage nur für weniger als eine Handvoll Bezirke in der Hauptstadt: Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg. Wie sehen die weiteren Planungen aus? Werden bald alle Bezirke in den Genuss der Beilage kommen – so wie es bereits für den „LEUTE“-Newsletter der Fall ist? Wie wurde das Konzept bislang aufgenommen und welche Ziele haben Sie sich gesetzt, gerade auch mit Blick auf konkurrierende Finanzinstitute?
- Diese Überlegung ist durchaus möglich und natürlich wünschenswert. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dazu noch keine konkreten Pläne, da wir zunächst abwarten wollen, wie die Beilage im Südwesten angenommen wird. Für den Start haben wir uns daher für die Bezirke Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg entschieden. Dort ist der Tagesspiegel traditionell sehr stark und auch die zugehörigen LEUTE-Newsletter in diesen Bezirken haben sehr gute Reichweiten und Öffnungsraten von zum Teil über 50 Prozent.
- Aber es stimmt, wir verfolgen natürlich das Ziel, die Beilage perspektivisch in mehr Bezirken anbieten zu können. In der Zwischenzeit gibt es für alle anderen Bezirke weiterhin einen entsprechenden kostenlosen Newsletter, der wöchentlich erscheint und für den man sich gerne online anmelden kann.
- Diese Überlegung ist durchaus möglich und natürlich wünschenswert. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dazu noch keine konkreten Pläne, da wir zunächst abwarten wollen, wie die Beilage im Südwesten angenommen wird. Für den Start haben wir uns daher für die Bezirke Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg entschieden. Dort ist der Tagesspiegel traditionell sehr stark und auch die zugehörigen LEUTE-Newsletter in diesen Bezirken haben sehr gute Reichweiten und Öffnungsraten von zum Teil über 50 Prozent.
- Was glauben Sie, wie es in 5 oder 10 Jahren um die Zeitungsbranche steht? Wie wird sich das Konsumverhalten von News weiter verändern und welchen Herausforderungen müssen sich Verlage wie der Tagesspiegel stellen?
- Niemand kann die Zukunft vorhersehen. Aber ich glaube, dass es Print noch lange geben wird. Aber nicht mehr in dem Umfang wie noch vor 10-20 Jahren. Das Leseverhalten verändert sich, wir beim Tagesspiegel stellen aber auch sehr deutlich fest, dass unsere Leser die gedruckte Zeitung besonders gerne am Wochenende lesen. Nichtsdestotrotz sind auch wir ein Medienhaus im Wandel. Gemeinsam mit meinem Co-Geschäftsführer Farhad Khalil bin ich 2017 beim Tagesspiegel angetreten, um diesen Wandel von einem Zeitungshaus zu einem Multi-Kanal-Medienhaus im digitalen Zeitalter erfolgreich zu gestalten. Dazu gehören die kontinuierliche Transformation aller wichtigen Verlagsprodukte in crossmediale Angebote für unsere Leser und Vermarktungskunden.
- Grundsätzlich haben wir insbesondere in den letzten Monaten durch Corona gemerkt, wie wichtig den Menschen gut recherchierter und verlässlicher Journalismus ist. Das haben wir zum einen ganz stark auf tagesspiegel.de gesehen, dessen Reichweite beispielsweise im April 2020 auf 15,6 Mio. Unique User gestiegen ist – das sind 9 Millionen UU mehr als im April 2019. Zum anderen bei den Abozahlen für das E-Paper und unserem Digitalabo T+ und nicht zuletzt im Einzelverkauf, wo die Auflage deutlich gewachsen ist. Dieser positive Trend hält an: Der Tagesspiegel wurde noch nie von so vielen Leuten gelesen wie heute. Und dazu tragen eben auch die LEUTE-Newsletter, Tagesspiegel Checkpoint und unsere exklusiven Entscheider-Briefings Tagesspiegel BACKGROUND in den Themengebieten “Digitalisierung & KI”, “Energie & Klima”, “Gesundheit & E-Health” sowie “Verkehr & Smart Mobility” bei.
- Niemand kann die Zukunft vorhersehen. Aber ich glaube, dass es Print noch lange geben wird. Aber nicht mehr in dem Umfang wie noch vor 10-20 Jahren. Das Leseverhalten verändert sich, wir beim Tagesspiegel stellen aber auch sehr deutlich fest, dass unsere Leser die gedruckte Zeitung besonders gerne am Wochenende lesen. Nichtsdestotrotz sind auch wir ein Medienhaus im Wandel. Gemeinsam mit meinem Co-Geschäftsführer Farhad Khalil bin ich 2017 beim Tagesspiegel angetreten, um diesen Wandel von einem Zeitungshaus zu einem Multi-Kanal-Medienhaus im digitalen Zeitalter erfolgreich zu gestalten. Dazu gehören die kontinuierliche Transformation aller wichtigen Verlagsprodukte in crossmediale Angebote für unsere Leser und Vermarktungskunden.
Oktober 2020