- Vor 10 Jahren haben Sie in Potsdam die BSP mit den Schwerpunkten Management und Psychologie gegründet. Heute haben Sie mit der der BSP Business School Berlin und der MSB Medical School Berlin an mehreren Standorten fast 3.000 Studierende. Frau Renken-Olthoff, was war die größte Herausforderung? Worauf sind Sie besonders stolz?
- Stolz bin ich jedes Mal, wenn unsere Absolventen auf der feierlichen Verabschiedungszeremonie ihr Abschlusszeugnis entgegen nehmen und wir mit ihnen und ihren Familien den erfolgreichen Studienabschluß feiern können. Stolz bin ich auch auf unser quantitatives und qualitatives Wachstum. Aus drei Bachelorstudiengängen im Jahr 2009 sind bis heute 7 Bachelor und 7 Masterstudiengänge geworden, alle akkreditiert. Weitere Studienprogramme sind in Planung. Ein besonderer Meilenstein für die BSP war sicherlich die Institutionelle Akkreditierung durch den Deutschen Wissenschaftsrat und damit das Qualitätssiegel des wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungs- und Kontrollgremiums in Deutschland. Natürlich gab es in den vergangenen 10 Jahren viele Höhen und Tiefen. Aber gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und unseren Studierenden haben wir es geschafft, dass wir uns unterdessen zu einer relevanten Größe in der deutschen Hochschullandschaft entwickelt haben.
- Sie sind eine sehr aktive Hochschulunternehmerin mit Bildungseinrichtungen und Hochschulen in Berlin, Hamburg und Gera. In Hamburg haben Sie nun sogar einen Studiengang Humanmedizin gestartet. Was treibt Sie an, Frau Renken-Olthoff?
- Unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft verändern sich sehr stark. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir zur Bewältigung der Zukunftsherausforderungen neue Ausbildungsprofile benötigen. Wir brauchen junge Menschen, die interdisziplinär und vernetzt denken, die offen sind für das Neue und ihre persönliche Verantwortung annehmen. Deshalb ist es mir auch so wichtig, Wirtschaft, Psychologie und Gesundheit gleichberechtigt und kooperativ in meiner Hochschulgruppe abzubilden. Und was noch dazu kommt: Ob jemand ein guter Manager, ein guter Psychologe oder ein guter Mediziner ist, das lässt sich nicht von der Note auf dem Abiturzeugnis ableiten. Jeder sollte die Chance haben, seine Talente zu entwickeln, unabhängig von einem Numerus Clausus.
- Damit stellen Sie aber auch tradierte Studiensysteme in Frage. Stoßen Sie damit nicht auch auf viele Widerstände?
- Ich sehe unsere Aktivitäten nicht im Gegensatz, sondern als Ergänzung zum staatlichen Hochschulbereich. Ich denke, von einem konstruktiven Miteinander können alle nur profitieren. Unsere Zusammenarbeit mit den Wissenschaftsbehörden in Berlin, Potsdam und Hamburg empfinde ich als sehr konstruktiv. Auch unser Netzwerk mit anderen Hochschulen, mit Universitäten und mit der Wirtschaft funktioniert sehr gut, unter anderem die Vernetzung mit der Medien- und Kreativwirtschaft der Hauptstadtregion. Mit diesem Rückenwind werden wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen, sondern mit frischen Ideen und viel Zuversicht in die nächsten 10 Jahre BSP gehen.
Oktober 2019