»KI ist keine Lösung, sondern ein Werkzeug, das wir und unsere Kund*innen nutzen können.« Mike Petersen
Interview: Vorteile von Künstlicher Intelligenz bestmöglich zu nutzen
1. Wie steht CBE DIGIDEN zum Thema „Künstliche Intelligenz“?
In unserer Agentur begegnen wir KI auf vielfältige Weise. Wir nutzen z. B. generative KI-Lösungen, um verschiedene Aspekte unserer Arbeit zu optimieren. Das Sortiment verfügbarer KI-Tools ist bereits jetzt riesig und täglich kommen neue Anwendungen hinzu. Wir haben da auch erst dazulernen müssen, wie das Ganze funktioniert. Die Arbeit mit KI-Tools kann sonst nämlich zu einem echten Zeitfresser werden, anstatt Zeit zu sparen.
Nicht alles ist für den professionellen Einsatz geeignet. Oft ist z. B. nicht klar, auf welcher Datenbasis die KI ihre Ergebnisse generiert. Für unsere Arbeit müssen wir aber sicherstellen, dass Ergebnisse nicht nur unseren Qualitätsstandards entsprechen, sondern auch seriösen Quellen entspringen. Für uns zählt daher nicht nur in erster Linie das kreative Ergebnis, sondern vor allem auch die Qualität der Ausgangsdaten.
Bei ChatGPT beispielsweise sind nicht nur die Quellen unklar, sondern auch »veraltet«, da das Sprachmodell (LLM) auf einer Datenlage Stand September 2021 basiert. Daher sind bereits erste Unternehmen dabei, eigene Corporate LLMs aufzubauen, um genau diese Problematik zu lösen. Das von Google für 2023 angekündigte GEMINI, das ChatGPT um das Fünffache überlegen sein soll, könnte die Art, wie wir mit KI arbeiten, revolutionieren.
Bei allem Einsatz von KI steht die Effizienz bei unserer Arbeit im Mittelpunkt. Automatisierte Arbeitsabläufe und die Rationalisierung repetitiver Aufgaben können helfen, Zeit und Kosten zu reduzieren und uns mehr Spielraum zu geben, uns auf die wirklich kreativen und anspruchsvollen Aspekte unserer Projekte zu konzentrieren.
Daher haben wir am Anfang viel Zeit darin investiert, erst einmal zu verstehen, wie die unterschiedlichen KI-Modelle funktionieren. Die »unendlichen Möglichkeiten« von KI können nämlich schnell dazu führen, dass man sich darin verliert und nicht zum Ziel kommt. Nicht umsonst heißt »Midjourney« so, weil man sich dabei auf eine »Gestaltungsreise« begibt. Uns geht es beim Einsatz von KI darum, Erfolge zu verstetigen und sicherzustellen, dass wir nutzbare Ergebnisse erzielen können. Denn letztlich ist die KI ein Add-on in unserer Arbeit und nicht ein Ersatz.
2. Was habt Ihr und was haben Eure Kund*innen davon? Warum soll man sich mit KI beschäftigen?
Unsere Kund*innen profitieren in vielerlei Hinsicht davon, dass wir uns intensiv mit KI auseinandersetzen und diese sinnvoll in unsere Arbeitsprozesse integrieren. Der Einsatz von KI bietet eine Bandbreite an Vorteilen, die direkt die Ergebnisse und den Mehrwert unserer Arbeit für unsere Kund*innen beeinflussen.
Die Integration von KI bietet uns die Möglichkeit, ein kreativeres Spektrum von Optionsräumen auszuschöpfen. Durch den Einsatz generativer KI können wir schneller Informationen erfassen, Daten analysieren oder neue Ideen durchspielen und visualisieren, und das in rasanter Zeit.
Dies ermöglicht uns, rascher auf Kundenwünsche zu reagieren und Projekte effizienter abzuschließen, ohne dabei an Qualität einzubüßen.
Aktuell entwickelt sich die KI-Technologie immens schnell weiter. ChatGPT beispielsweise wurde erst im November 2022 gegründet, und aktuell sind wir schon beim 4. Sprachmodell. Wer sich jetzt nicht mit KI auseinandersetzt und versteht, wie der Einsatz sinnvoll nutzbar ist, wird schnell den Anschluss verlieren. Hier gilt es am Ball zu bleiben und vor allem nicht die rechtlichen Aspekte aus den Augen zu verlieren.
Bereits seit Januar 2023 haben viele Künstler und Bildagenturen, darunter Getty Images, Sammelklagen gegen die generative Bilderstellung eingereicht. Für uns bedeutet es, dass wir KI-generierte Werke für Kund*innen nur dann einsetzen können, wenn wir sie »rechtssicher« gemacht haben und sie nach der Generierung weiterbearbeiten, um urheberrechtliche Verletzungen zu vermeiden. Ein US-Bundesgericht hatte erst vor Kurzem entschieden, dass von KI generierte Kunst nicht urheberrechtlich geschützt werden kann und berief sich dabei auf ein früheres Urteil, in dem ein Affe versehentlich ein Selfie mit der Fotoausrüstung eines Fotografen erstellt hatte und dafür kein Urheberrecht erhielt.
Für uns bedeutet es, dass wir wichtige Trends und Entwicklungen in der KI-Technologie aufmerksam verfolgen müssen. Wir müssen prüfen, welchen Einfluss sie auf uns als Kommunikationsagentur haben und wie wir KI auch zukünftig in unsere Arbeit integrieren können.
Zusammenarbeit und Wettbewerbsfähigkeit stehen für uns im Mittelpunkt. Nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kund*innen. KI darf dabei nicht als »Allzweckwaffe« missverstanden werden. KI ist keine Lösung, sondern ein Werkzeug, das wir und unseren Kund*innen nutzen können, um ihre spezifischen Herausforderungen zu meistern. Der Umgang mit KI bedarf einer besonderen Expertise, die es gilt, täglich zu trainieren. Ein sicherlich wichtiger »Beruf der Zukunft« wird der sog. »PROMPT Crafter« sein. Ein Spezialist, der durch das Wissen und Erkennen der richtigen Schlüsselwörter (PROMTS) für eine bestimmte Aufgabe den passend gewünschten Content generiert.
3. Viele Medien postulieren, dass KI die Zukunft ist. Wie sieht diese Zukunft für CBE DIGIDEN aus?
Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Dabei ist der Einsatz von KI alles andere als neu. Millionen Menschen verlassen sich z. B. auf Fahrerassistenzsysteme im Auto oder nutzen die Algorithmus-basierte Textvervollständigung im Handy. Zugegeben, die ist manchmal echt lästig …
Der Game-Changer ist, dass wir durch den Einsatz generativer KI nun in der Lage sind, KI-Technologie nicht nur passiv zu nutzen, sondern sie aktiv einzusetzen. Diese Entwicklung eröffnet uns eine täglich größer werdende Palette von Möglichkeiten, um KI als leistungsstarkes Add-on im professionellen Bereich einzusetzen.
Bei der Texterstellung können KI-gestützte Tools bereits heute Texte generieren, die von natürlicher Sprache kaum mehr zu unterscheiden sind. Ähnliches gilt bei der Erstellung von Bildern oder Kunst.
Auch in der Spiele- und Filmentwicklung werden KI-Technologien zunehmend integraler Bestandteil des kreativen Prozesses. Von der Generierung von Szenarien und Charakteren bis hin zur Anpassung von Spielverhalten oder filmischen Effekten werden KI-Systeme in der Lage sein, die Grenzen der Vorstellungskraft zu erweitern und innovative Erlebnisse zu schaffen. Sogenannte Open-World Welten werden heute längst über die KI generiert.
Beim Coding unterstützt KI die Programmierer, indem sie Codevorschläge macht oder Fehler erkennt. Hier können KI-Systeme heute schon eigenständig Teile des Programmierens übernehmen und so Entwicklungszeiten weiter zu verkürzen.
Wir werden die fortschreitende KI-Revolution mit einer eigens dedizierten KI-Unit verfolgen und aktiv mitgestalten. Wir werden stets ein wachsames Auge auf die neuesten Entwicklungen in der KI-Welt haben und gleichzeitig unser Optimierungspotenzial im Blick behalten. Durch diese kontinuierliche Beobachtung, Konsultation und Anpassung sind wir bestrebt, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und die Vorteile von KI bestmöglich zu nutzen.
Die Zukunft von KI verspricht eine aufregende Ära der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, in der Kreativität und Innovation auf neue Art und Weise entwickelt werden. Sie bedarf aber auch einer kritischen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Risiken und Gefahren, die KI mit sich bringt. Wir wollen eine Vorreiterrolle in dieser Entwicklung einzunehmen, indem wir KI-Technologien gezielt prüfen und dann in unsere Arbeitsprozesse integrieren, wenn sie für uns und unsere Kund*innen einen sinnvollen Mehrwert bieten.
Quelle: https://cbe-digiden.de/interview-kuenstliche-intelligenz-ki-in-agenturen/
22.09.2023
Profil von CBE DIGIDEN AG
+49(0)30 81884 0 Mike.Petersen@cbe-digiden.de https://cbe-digiden.de/Die CBE DIGIDEN AG ist eine inhabergeführte Kommunikationsagentur. Die Agentur wurde 1997 gegründet und arbeitet mit etwa 80 festen Mitarbeiter*Innen in den Feldern „Digitale Kommunikation“, „Live & Virtual Kommunikation“, sowie „Brand & Content – “ und „Change & Interne Kommunikation“ an den Standorten Berlin und Stuttgart.
Profil