1. Herr Briegmann, die WELT nennt Sie den mächtigsten Musikmanager Deutschlands, Sie sind im Aufsichtsrat des media:net und Mitinitiator der Stiftung “Musik Bewegt”. Was treibt Sie an, was bewegt Sie? Welche Rolle spielt die Musikstadt Berlin dabei?
    • Mich bewegen vor allem Künstler und Kreative, ihr großartiges Talent und wie sie es damit schaffen, Menschen zu begeistern. Meine Aufgabe und die meines Teams ist es dann, die beiden Seiten – Musiker und Fans – zusammenzubringen und dafür zu sorgen, dass für die Künstler am Ende mehr als nur Luft und Liebe übrigbleibt. Wir schaffen Strukturen und den wirtschaftlichen Rahmen, in dem sich Talent erfolgreich entwickeln kann. Und wenn wir als Label unseren Teil dazu beitragen, dann erfüllt mich das mit Freude an dem, was ich tue. Ganz besonders in Zeiten des digitalen Umbruchs, in denen vom Management oft genauso viel Kreativität gefordert ist wie von den Künstlern. Ich sehe mich als Wegbereiter oder neudeutsch: Enabler. Und das treibt mich auch an anderer Stelle. Ob bei meiner Arbeit für das media:net, wo wir uns für die Interessen der Medienbranche einsetzen oder aber auch bei der Spenden-Plattform “Musik bewegt”, mit deren Hilfe Künstler und Spender gemeinsam Gutes tun. Berlin bietet für diese Arbeit einfach ein sehr gutes Umfeld.
  2. Seit 12 Jahren führen Sie UNIVERSAL MUSIC als Präsident und CEO. Seitdem haben sich die Musik- und Medienbranchen dramatisch verändert. Von Musik-CDs zum Streaming – welche Umstellungen waren für UNIVERSAL am herausforderndsten? Welche großen Veränderungen erwarten Sie in den kommenden Jahren?
    • Die Herausforderungen der Digitalisierung gingen nicht nur von technologischen Innovationen aus, sondern auch von denjenigen, die meinten und teilweise auch heute noch meinen, in der digitalen Welt würde das Recht auf geistiges Eigentum keine Rolle mehr spielen. Von den Musikpiraten der Anfangszeit über die Filesharing-Dienste bis zu einigen Plattformriesen, die zwar viel Geld mit der Musik verdienen, aber die Künstler nicht angemessen beteiligen wollen. Das Ökosystem Musik befindet sich so unter einem permanenten wirtschaftlichen Druck, den es gar nicht geben dürfte, würden für alle gleiche und faire Spielregeln gelten. Dabei sind die Aussichten trotz dieser Marktverzerrung positiv: Mobile Devices, Smart Home Technologien und Connected Cars werden den Musikkonsum noch weiter steigern. Unsere Partner und wir tragen die Verantwortung, dass aus guten Ideen am Ende tragfähige Businessmodelle werden.
  3. Mit dem media:net berlinbrandenburg, dem Netzwerk der Medienbranche für Musik, Film, TV über Games bis hin zu Print, sind Sie praktisch von Anfang an verbunden. Warum engagieren Sie sich im media:net? Welche Vorteile ziehen Sie persönlich und als CEO aus dem branchenübergreifenden Netzwerk?
    • Die IKT-, Medien- und Kreativbranchen gehören mit über 13 Mrd. Euro Umsatz zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen Berlins. Und deshalb brauchen wir auch eine gemeinsame starke Stimme, wenn es um unsere Interessen geht. Als ich bei Universal Music anfing, war ich neu in der Stadt und das media:net half mir dabei, mich schnell zu vernetzen – vor allem auch mit Köpfen anderer Branchen. Ich sehe das in meiner täglichen Arbeit: Die besten Ideen entstehen, wenn unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen, wenn ein interdisziplinärer Know-how-Transfer stattfindet. Hierzu leistet das media:net seit Jahren einen tollen Beitrag in der Hauptstadt.

 

Datum: 02.02.2017

Profil von Universal Music Entertainment GmbH

Universal Music Entertainment GmbH030 520072044 ann-sophie.henkel@umusic.com http://www.universal-music.de/

Wir bei der Universal Music Group leben dafür, Kultur durch die Kraft der Kunst zu gestalten. UMG ist der weltweite Marktführer für musikalisches Entertainment, mit einer Vielzahl von Unternehmen, die in den Bereichen Musikaufnahme, Musikveröffentlichung, Merchandising und audiovisuelle Inhalte tätig sind.

Profil