Patrick Bunk hat in Berlin und Chicago Makroökonomie studiert und anschließend 2 Jahre an der Wirkung von Informationen auf Märkte an der HU Berlin geforscht. Um dem dabei identifizierten Mangel an strukturierten Informationen zu begegnen, hat er 2011 uberMetrics Technologies gegründet, um alle öffentlich verfügbaren Informationen weltweit zu analysieren. Er verantwortet als Geschäftsführer Produkt und Strategie und führt ein Team von 34 Mitarbeitern in Berlin mit inzwischen über 200 Kunden, darunter DHL, TÜV Rheinland, Deloitte und Activision.

 

  • Ihr schönster media.net-Moment?
  • Der war in einem Treffen unserer Catapult-Gruppe, einer Art Anonymen-Alkoholiker-Treffen für Unternehmer, mehr darf ich nicht sagen. 🙂
  • 2011 war nicht nur Ihr media.net-Beitrittsjahr, sondern auch Ihr Gründungsjahr: Worauf sind Sie seitdem besonders stolz?
  • Wir haben es geschafft über 200 Kunden von kleinen Unternehmen bis zu den ganz Großen zu überzeugen ihre PR & Marketing Entscheidungen auf unsere Echtzeit-Daten zu stützen und blicken auf sechs erfolgreiche Jahre zurück. Ein stetig wachsendes Team von über 30 Kollegen arbeitet in unserem Büro direkt auf dem Alexanderplatz daran, dass unsere Kunden kein Thema mehr verpassen.
  • Die Gründungsidee: Langzeitplan oder Geistesblitz?
  • Ich bin eigentlich Volkswirt und habe mich sehr lange damit beschäftigt, makroökonomische Variablen zu analysieren und ihre Abhängigkeiten zu verstehen. Ich habe mich beispielsweise also gefragt: Woher kommt das Wirtschaftswachstum? Wie viele andere auch habe ich mir dazu Aktienmarktdaten angeschaut und festgestellt, dass es unglaubliche viele und gute Daten zu Preisen gibt. Ich weiß auf den Tag genau, was beispielsweise ein Fass Öl vor drei Jahren gekostet hat. Das ist gar kein Problem. Aber was, wenn ich wissen möchte, was an dem Tag passiert ist? Welche Informationen sind an diesem Tag vor drei Jahren des erste Mal öffentlich worden, die die Preisveränderungen an diesem Tag erklären? Da stellte ich fest, dass es dazu gar keine Daten gibt. Dafür muss man in ein Archiv gehen und Zeitung lesen. Das war für mich kein Weg, der langfristig hilfreich sein kann. Mein persönliches Problem mit den fehlenden Daten hat dazu geführt, dass ich gesagt habe: „Das muss doch möglich sein. Das müssen wir machen.“ Aus dieser Idee heraus habe ich zusammen mit drei weiteren Gründern und der Unterstützung des High-Tech Gründerfonds 2011 Ubermetrics gegründet. Und zwar von Anfang an mit einem Ziel: Unternehmen zu ermöglichen alle öffentlichen Informationen in ihre Entscheidungen mit einzubeziehen. Wir haben bemerkt, dass bei vielen Unternehmen der Wunsch vorhanden ist, für sie relevante Details aus den unterschiedlichsten Quellen herausfiltern zu können. Also aus Quellen wie Facebook, Twitter bis hin zu Blogs und klassischen Online-Nachrichtenmedien. Die Unternehmen wollen wissen, wenn etwas für sie Relevantes irgendwo erscheint: Wenn einer der Zulieferer ein Problem hat, sollten sie das auf dem Schirm haben. Wenn einer ihrer Kunden eine neue Lösung sucht, um sich langfristig in einem speziellen Markt zu halten, dann müssten sie das natürlich wissen. Genau das ist die Technologie, an der wir bauen. Wir arbeiten daran alle weltweit öffentlich verfügbaren Informationsströme zu filtern und herauszufinden, was dort für unsere Unternehmen relevant ist, um ihnen diese Details in einer strukturierten Form liefern zu können.
  • Wo soll es mit Ubermetrics nach fast 6 Jahren hin gehen?
  • Unsere Technologie ist noch lange nicht fertig. Wir investieren jedes Jahr mehr als 30% unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. In wenigen Jahren wird jede Information in dem Augenblick, indem sie veröffentlicht wird, von uns analysiert, die für unsere Kunden relevanten neuen Informationen darin erkannt und in einer Maschinensprache kodiert, um sie direkt in die Wissensmanagement-Systeme unserer Kunden zu integrieren. Ein Kunde veröffentlicht das Vorhaben, ein neues Werk in Brasilien zu eröffnen? Die zuständigen Key Account Manager werden automatisiert davon in Kenntnis gesetzt und das Vorhaben wird in den internen Datenbanken abgebildet.
  • Was ist der Rat ihres Lebens gewesen? Ein guter Rat?
  • Ganz selten haben augenscheinliche „Katastrophen“ im Geschäftsleben wirklich einen nachhaltigen negativen Effekt. Einen kühlen Kopf bewahren und sich auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren hilft immer.
  • Ihr Lieblingsort in Berlin?
  • Mein Balkon im Plattenbau mit Blick ins Grüne.
  • Und zu guter Letzt: Was wollten Sie uns schon immer mal sagen?
  • Liebes Media.net-Team, Danke für euren Einsatz und eure Aktivitäten um die Unternehmen und Unternehmen in Berlin-Brandenburg zu vernetzen!

Zeitstrahl 2011:

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