
Kreativwirtschaft:
„Die Kreativwirtschaft leistet einen großen kulturellen und wirtschaftlichen Beitrag, den wir durch klare ordnungspolitische Rahmenbedingungen und Steueranreize sowohl übergreifend als auch branchenspezifisch stärken wollen.“
Filmwirtschaft:
„Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit des Filmstandorts Deutschland durch eine zeitnahe Reform der Filmförderung verbessern, bestehend aus einem steuerlichen Anreizsystem sowie einer Investitionsverpflichtung. Das Filmförderungsgesetz werden wir im engen Dialog mit der Branche weiterentwickeln, Kinos werden wir durch verlässliche Förderprogramme für Investitionen und kulturelle Vielfalt in Stadt und Land stärken und die digitale Sicherung des Filmerbes vorantreiben.“
Games-Branche:
„Games sind ein Kulturgut und Innovationstreiber, daher wollen wir den Gamestandort durch steuerliche Anreize und verlässliche Programme fördern. (…) Die Gaming-Branche hat großes kulturelles, wirtschaftliches und technologisches Potenzial. Mit Spill-Over-Effekten sorgt sie für Fortschritt und Innovation. Deshalb wollen wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Games-Standortes durch mehr Planbarkeit und Passgenauigkeit des Fördersystems stärken.“
Musikwirtschaft:
„Wir setzen uns für die Initiative Musik und andere bundesgeförderte Initiativen für die Förderung der Musikwirtschaft und der Popkultur ein. Es braucht „Kulturschutzgebiete“, in denen Bestandsschutz gilt und Clubs als Kulturorte durch die Baunutzungsverordnung anerkannt und in der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA-Lärm) berücksichtigt werden.“
Wirtschaft:
„Hierzu werden wir unter anderem Investitionen, Innovationen und Wettbewerb fördern, Steuern, Abgaben und Energiepreise senken, Arbeitsanreize verbessern, die Dekarbonisierung unterstützen, Bürokratie zurückbauen und eine aktive Handelspolitik betreiben.“
Start-ups:
„Start-ups sind die Hidden Champions und DAX-Konzerne von morgen. Um Bürokratie zu reduzieren, prüfen wir eine Gründerschutzzone und wollen notarielle Vorgänge vereinfachen und digitale Beurkundungsprozesse sowie den automatischen Datenaustausch zwischen Notariat, Finanzamt und Gewerbeamt ermöglichen. Wir schaffen einen vollständigen One-Stop-Shop, der alle Anträge und Behördengänge auf einer Plattform digital bündelt und eine Unternehmensgründung innerhalb von 24 Stunden ermöglicht.“
Weibliche Gründerinnen:
„Frauen sind bei Start-up-Gründungen unterrepräsentiert. Deshalb wollen wir einen stärkeren Fokus auf ihre Unterstützung legen und spezielle Förderungen für Gründerinnen ausbauen.“
KI:
„Wir etablieren Deutschland als KI-Nation. Das bedeutet massive Investitionen in die Cloud- und KI-Infrastruktur sowie in die Verbindung von KI und Robotik.“
Fachkräftemangel:
„Dem massiven Fachkräftemangel wollen wir entgegenwirken, indem wir Arbeitsgenehmigungen für qualifizierte Fachkräfte beschleunigen. Wir bauen Bürokratie und Dokumentationspflichten ab, vereinfachen Normen und Standards mittelstandsgerecht, reduzieren die Nachweisführung von Fördermitteln und erleichtern den Zugang zu Innovationsprogrammen. (…)
Es gilt, bürokratische Hürden einzureißen, etwa durch eine konsequente Digitalisierung sowie die Zentralisierung der Prozesse und eine beschleunigte Anerkennung der Berufsqualifikationen. Dafür schaffen wir, unter Mitwirkung der Bundesagentur für Arbeit, eine digitale Agentur für Fachkräfteeinwanderung – „Work-and-stay-Agentur“ – mit einer zentralen IT-Plattform als einheitliche Ansprechpartnerin für ausländische Fachkräfte. Die Agentur bündelt und beschleunigt unter anderem alle Prozesse der Erwerbsmigration und der Anerkennung von Berufs- und Studienabschlüssen und verzahnt diese mit den Strukturen in den Ländern. Wir erleichtern die Prozesse durch eine bessere Arbeitgeberbeteiligung. Wir setzen uns für einheitliche Anerkennungsverfahren innerhalb von acht Wochen ein.“
Bürokratieabbau:
„Im Rahmen eines nationalen „Sofortprogramms für den Bürokratierückbau“ werden wir bis Ende des Jahres 2025, insbesondere mit Blick auf kleine und mittlere Unternehmen, Verpflichtungen zur Bestellung von Betriebsbeauftragten abschaffen und den Schulungs-, Weiterbildungs- und Dokumentationsaufwand signifikant reduzieren. (…)
Wir richten ein digitales Bürokratieportal ein, über das bürokratische Hemmnisse und Verbesserungsvorschläge mitgeteilt werden können. Zudem führt jedes Bundesministerium mehrere Praxischecks pro Jahr durch.“
Frauen in der Erwerbstätigkeit:
„Die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen ist ein entscheidender Faktor zur Fachkräftesicherung. Wir wollen Familien helfen, den alltäglichen Spagat zwischen Kindererziehung, Arbeit, Haushalt, Pflege und auch Erholung besser bewältigen zu können. Deshalb prüfen wir ein jährliches Familienbudget für Alltagshelfer für Familien mit kleinen Kindern und/oder pflegebedürftigen Angehörigen mit kleinen und mittleren Einkommen, das wir digital zugänglich machen.“
Und was sagt die Branche dazu?

Foto: Dominik Butzmann
“Die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung verankerten Planungen für die Kreativwirtschaft stimmen mich zuversichtlich, dass wir bald verbesserte Rahmenbedingungen in unserem Land vorfinden. Es ist elementar, dass für die Filmwirtschaft die so dringend geforderten Steueranreize und die Investitionsverpflichtung umgesetzt werden, und dass die Games-Branche mit verlässlichen Förderprogrammen rechnen kann. Bemerkenswert ist der geplante One-Stop-Shop, der eine Unternehmensgründung innerhalb von 24 Stunden ermöglichen soll. Es ist zudem ein gutes Zeichen, dass die neue Bundesregierung weibliche Gründerinnen gezielt unterstützen möchte, denn diese sind noch stark unterrepräsentiert. Auch bei den horizontalen Herausforderungen, denen sich die Unternehmen unserer Wirtschaftszweige gegenübersehen, wurden Verbesserungen angekündigt – so z.B. beim Bürokratieabbau und der beschleunigten Anerkennung von Berufsqualifikationen. Es ist sehr erfreulich, dass ein Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung entstehen soll, dass sich den großen digitalen Herausforderungen unserer Zeit annimmt. Bei einer zügigen und konsequenten Umsetzung dieser Koalitionsvorhaben kann es gelingen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branchen spürbar zu erhöhen.” – Jeannine Koch, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende, medianet berlinbrandenburg e.V.

Foto: Ubisoft
“Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Förderung unserer Branche im Koalitionsvertrag als verlässlich und zukunftsorientiert festgeschrieben ist – das ist ein starkes Signal! Auch wenn vieles noch unter Finanzierungsvorbehalt steht, zeigt die aktuelle Studie: Die Förderung wirkt – sie bringt dem Staat mehr ein, als sie kostet, und stärkt private Investitionen. Das müssen wir den politischen Entscheidern klar vermitteln. Wir als Branche stehen bereit, unseren Beitrag zu leisten.” – Benedikt Grindel, Zone Managing Director, Ubisoft
“Die Anerkennung von Games als Kulturgut und Innovationstreiber im Koalitionsvertrag ist ein wichtiges Signal – vor allem für unabhängige Entwickler*innen und kleine Studios, die kreative Risiken eingehen und langfristig in Qualität investieren. Die angekündigten Steuer- und Abgabenentlastungen verbessern spürbar die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts – insbesondere für ein Umfeld, das bisher mit höheren Produktionskosten zu kämpfen hatte.

Foto: Studio Babelsberg AG
“Das im Koalitionsvertrag verankerte steuerliche Anreizmodell ist eine sehr gute Nachricht für den Filmstandort Deutschland. Mit einem verlässlichen Steueranreiz werden wir international wettbewerbsfähig und können wieder große Film- und Serienproduktionen nach Deutschland holen. Diese schaffen tausende Arbeitsplätze, sichern filmtechnische Betriebe ab und bringen Zukunftstechnologien ins Land. Jetzt muss der Anreiz schnellstmöglich umgesetzt werden, damit Produzent:innen aus dem In- und Ausland die Chance nutzen und gemeinsam mit Studio Babelsberg in Deutschland produzieren!” – Jörg Bachmaier, CEO, Studio Babelsberg
“Der Koalitionsvertrag würdigt Games als Innovationstreiber und wichtiges Kulturgut – das ist ein starkes Signal! Die Verstetigung der Förderung und insbesondere die Einführung einer zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung bieten die Chance, den Games-Standort Deutschland international konkurrenzfähig aufzustellen. Die Branche und der Standort Berlin-Brandenburg überzeugen bereits durch erfolgreiche Studios, starke Netzwerke und eine internationale Ausrichtung, die das übergreifende Games-Ziel Deutschlands unterstützen. Für kleine und mittlere Unternehmen ist es wichtig, ihre Projekte verlässlich planen und finanzieren zu können. Dabei hilft die Verbesserung der bisherigen fondsbasierten Förderung in Kombination mit einer steuerlichen Games-Förderung. Das kürzlich vorgelegte Konzept des game-Verbands schlägt genau das vor und kann in der Umsetzung entscheidend dazu beitragen, das Vertrauen von Investoren in den Standort zu stärken – nur so können die Studios ihr volles Innovationspotenzial entfalten.” – Ulrike Küchler, CEO/Founder, Gamebook Studio & Regionalvertreteterin des game-Verbands für Berlin-Brandenburg

Foto: Rotor Film GmbH
“Wir freuen uns, dass die Politik mit dem Bekenntnis zum Steueranreizmodell und der Investitionsverpflichtung im Koalitionsvertrag ein klares Zeichen für den Film gesetzt hat.
Um den Filmstandort Deutschland endlich wieder wettbewerbsfähig zu machen, setzen wir auf eine entschlossene und zeitnahe Umsetzung sowie einen engen Austausch mit der Branche bei der Ausgestaltung der Richtlinien, wie etwa Untergrenzen, um auch Dienstleistungsunternehmen nach Jahren der Krisen zukunftsträchtige Perspektiven aufzuzeigen.” – Martin Frühmorgen, Managing Director, Rotor Film GmbH